# taz.de -- WM-Auftakt China – Deutschland: Harter Kampf gegen die Stahlrosen
       
       > In einem sehr körperbetonten Spiel setzten sich die deutschen
       > Fußballerinnen gegen China mit 1:0 durch. Es war eine mühselige Partie.
       
 (IMG) Bild: Kathrin Hendrich und Yasha Gu kämpfen um den Ballbesitz
       
       Die Voraussetzungen: 
       
       Für die Favoritinnen aus Deutschland wäre ein Sieg im ersten Gruppenspiel
       schon deshalb wichtig, um sich nicht schon im Achtelfinale mit den
       Weltmeisterinnen aus den USA herumschlagen zu müssen. Und die gute Laune
       und Aufbruchsstimmung, die mit Arbeitsbeginn von Trainerin Martina
       Voss-Tecklenburg im Februar beschworen wird, soll natürlich nicht gleich
       einen Dämpfer erhalten.
       
       China, einst ein Schwergewicht im Frauenfußball, Fast-Weltmeister von 1999,
       hat in den letzten Jahren mächtig abgespeckt. Die Trendwende soll
       [1][möglichst bei dieser WM eingeleitet werden]. Dafür gab es für die
       Spielerinnen wenige Wochen vor dem Turnier auch Patriotismus-Unterricht und
       prompt verlor das Team im letzten Testspiel gegen Frankreich nur 1:2.
       
       Das Ergebnis: 1:0 (0:0) 
       
       Das Spiel: Mit Schwung und Euphorie starten die deutschen Frauen in die
       Partie. Gleich in der dritten Minute setzt Sara Däbritz den Ball knapp
       neben den Pfosten, bei den ersten Flanken in den Strafraum wirken die
       Chinesinnen desorientiert, doch der Halbzeitpfiff war dann letztlich die
       reine Erlösung für das deutsche Team. Die Stahlrosen, wie Chinas
       Fußballerinnen genannt werden, bringen auch mit ihrer recht robusten
       Vorgehensweise die Deutschen leicht aus dem Rhythmus. Schon Yasha Gun hätte
       nach einem Querpass von Sara Doorsoun-Khajeh die Führung für China erzielen
       müssen. In der chinesischen Drangphase kurz vor der Halbzeit trifft Li Yang
       nach wunderschönem Konterspiel den Pfosten. Das Gestänge haben in der
       ersten Hälfte auch die Deutschen getroffen, nach einer missglückten Flanke
       von Carolin Simon.
       
       Die 26-Jährige wird zur zweiten Hälfte verletzungsbedingt von der
       17-jährigen Lena Sophie Oberdorf ersetzt. Symbolisch steht das wohl für die
       Ansage: Mehr Mut! Außerdem treten die Deutschen körperlich präsenter auf.
       Angesagt ist wohl auch: Ab jetzt wird zurückgeschubst! Die Zuversicht
       steigt vor allem nach dem Treffer von Giulia Gwinn in der 66. Minute. Nach
       einer Ecke kommt sie recht frei vor der Strafraumkante zum Schuss und
       vollendet platziert. Danach bringt das deutsche Team den Vorsprung über die
       Runden.
       
       Der Pferdeschwanz-Faktor: Bei den Chinesinnen in der Minderzahl, bei den
       Deutschen bekanntermaßen absolut dominant. Wenige Stunden vor dem
       Auftaktspiel verbreitete [2][die männliche U21 via Twitter ein Video], auf
       dem immerhin acht Spieler zu sehen waren, die mit Pferdeschwanz-Perücken
       und T-Shirts mit den Namen der Nationalspielerinnen viel Glück für das
       Turnier wünschten. Geholfen hat es und Glück war tatsächlich nötig.
       
       Das widerlegte Klischee: 
       
       Hart und unfair kann es auch im Frauenfußball zugehen, wenn es um viel
       geht.
       
       Und nun? 
       
       Die Willenskraft und Unbeugsamkeit des deutschen Teams lassen für die
       nächsten Spiele hoffen.
       
       Die schweren Patzer einzelner Spielerinnen, vor allem der übernervösen Sara
       Doorsoun-Khajeh, und das Defensivverhalten lassen noch reichlich Raum für
       Verbesserungen. Gegen Spanien nächsten Mittwoch wird die Abwehr noch mehr
       gefordert sein.
       
       8 Jun 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /China-vor-WM-Auftakt-gegen-Deutschland/!5600116
 (DIR) [2] https://twitter.com/DFB_Junioren/status/1137267587644104704
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Kopp
       
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