# taz.de -- Regierungskrise in Venezuela: Maduro will früher wählen
       
       > Nicolás Maduro hat auf Twitter bekanntgegeben, dass er die
       > Parlamentswahlen vorziehen möchte. Interimspräsident Juan Guaidó wies den
       > Vorschlag zurück.
       
 (IMG) Bild: Setzt auf den Rückhalt des Volkes: Venezuelas Präsident Nicolas Maduro
       
       Caracas dpa/rts | Im [1][Machtkampf in Venezuela] hat sich Präsident
       Nicolás Maduro für vorgezogene Parlamentswahlen ausgesprochen. „Nehmen wir
       die Herausforderung an, uns vorgezogenen Wahlen zur Nationalversammlung zu
       stellen, damit wir mit Stimmen zeigen, wer den Rückhalt des Volkes
       genießt“, schrieb Maduro am Montagabend (Ortszeit) [2][auf Twitter]. Einen
       möglichen Termin nannte er nicht. Die von der Opposition kontrollierte
       Volksvertretung ist bis Ende 2020 gewählt.
       
       Die Opposition hatte die Parlamentswahl Ende 2015 mit großer Mehrheit
       gewonnen. Der linksgerichtete Präsident Maduro war vor einem Jahr in höchst
       umstrittenen Präsidentenwahlen für eine zweite Amtszeit gewählt worden, die
       er im Januar antrat. Parlamentspräsident Juan Guaidó rief sich daraufhin
       zum Interimspräsidenten aus und wurde von mehr als 50 Ländern anerkannt. Er
       hat seither aber vergeblich versucht, Maduro mit Massenprotesten aus dem
       Amt zu drängen.
       
       Die meisten westlichen Länder haben Oppositionschef Juan Guaido als
       Übergangspräsidenten anerkannt. Maduro wirft ihm vor, mit Hilfe der USA
       einen Putsch gegen seine sozialistische Regierung voranzutreiben und hat
       angekündigt, ihn vor Gericht zu stellen.
       
       Venezuela ist unter Maduro [3][tief in eine Wirtschaftskrise geraten]. Das
       Land leidet unter extremer Inflation sowie einem Mangel an
       Grundnahrungsmitteln und Medikamenten. Die Lage hat zu einer Massenflucht
       in Nachbarländer geführt. Maduro macht dafür einen von den USA geführten
       Wirtschaftskrieg verantwortlich, der einen Umsturz zum Ziel habe. Kritiker
       sehen als Gründe für den Abschwung aber auch Inkompetenz von Maduros
       Regierung, nicht funktionierende Währungskontrollen sowie Korruption.
       
       Guaidó wies Maduros Vorschlag zurück und bekräftigte seine Forderung nach
       einem Ende von dessen „widerrechtlicher Herrschaft“. Während Maduro am
       Montag den ersten Jahrestag seiner Wiederwahl feierte, erinnerte Guaidó
       daran, dass sich die Opposition an der „Farce“ der Präsidentenwahl vom 20.
       Mai 2018 nicht beteiligt habe. „Eine neue Farce würde unsere Krise nur
       verschärfen“, schrieb Guaidó [4][auf Twitter].
       
       21 May 2019
       
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