# taz.de -- Gewalt auf den Südphilippinen: IS reklamiert Anschlag für sich
       
       > Nach dem Terroranschlag auf eine katholische Kirche haben
       > Sicherheitskräfte die Stadt weitgehend abgeriegelt. Immer noch läuft die
       > Suche nach den Tätern.
       
 (IMG) Bild: Philippinen, Jolo: Sicherheitskräfte sichern die Provinz ab
       
       Frankfurt a.M./Manila epd | Nach dem verheerenden Bombenanschlag auf eine
       katholische Kirche im Süden der Philippinen hat die Terrormiliz
       „Islamischer Staat“ (IS) die Tat für sich reklamiert. Das meldete die auf
       Terrorismus-Themen spezialisierte Webseite Site Intelligence Group am
       späten Sonntagabend. Bei zwei Explosionen in und vor der Kathedrale der
       Stadt Jolo in der Provinz Sulu waren mindestens 20 Menschen getötet und 111
       weitere verletzt worden. Anschließend riegelten Sicherheitskräfte die
       Provinz ab, wie die Onlineausgabe der Zeitung Philippine Daily Inquirer
       berichtete.
       
       Muslimische Extremisten kämpfen in der Region seit Jahrzehnten gegen die
       Zentralregierung in Manila und für einen eigenen Staat. Zu ihnen gehört
       auch die Terrorgruppe Abu Sayyaf, die für Entführungen, Enthauptungen und
       Attentate berüchtigt ist. Zuletzt hatte die Abu Sayyaf ihre Treue zum IS
       bekundet. Ein Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte betonte, die
       Attentäter würden erbarmungslos verfolgt. Auch Kirchenvertreter
       verurteilten die Anschläge scharf und äußerten tiefes Entsetzen, darunter
       Papst Franziskus.
       
       Der Anschlag ereignete sich nur zwei Tage nach Bekanntgabe der Ergebnisse
       eines Referendums für eine erweiterte Autonomie der Region. Im Zuge der
       Volksabstimmung vor einer Woche hatte sich eine klare Mehrheit der
       Befragten auf der [1][vorwiegend von Muslimen bewohnten] südphilippinischen
       Inselgruppe Mindanao für ein Autonomiegesetz ausgesprochen. Die Provinz
       Sulu gehört allerdings zu denjenigen Gebieten, in denen die Bevölkerung
       mehrheitlich dagegen votiert hatte.
       
       Das Referendum war Ergebnis eines langwierigen Friedensprozesses zwischen
       der Regierung und den Rebellen der „Moro Islamischen Befreiungsfront“
       (MILF), der 2014 in einem Abkommen mündete. Kleinere und radikale
       Gruppierungen hatten jedoch erklärt, den Friedenspakt nicht anzuerkennen.
       Im Mai 2017 hatten Mitglieder der Abu Sayyaf sowie einer anderen
       extremistischen Gruppe, die sich zum IS bekennt, [2][die Stadt Marawi
       überfallen]. Das damals verhängte Kriegsrecht wurde mittlerweile bis Ende
       dieses Jahres zu verlängert.
       
       28 Jan 2019
       
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