# taz.de -- Tanz-Demo für linke Freiräume: Potse-Demo endet mit Gewalt
       
       > Rund 60 TeilnehmerInnen demonstrieren vor dem Schöneberger Jugendclub für
       > linke Freiräume. Die Polizei reagiert mit Härte, zeigt ein Video auf
       > Twitter.
       
 (IMG) Bild: Potse bleibt – aber wo? In der Potsdamer Straße 180 kann der Jugendclub nicht bleiben
       
       Eine Demo für linke Freiräume vor dem Schöneberger Jugendzentrum Potse mit
       rund 60 TeilnehmerInnen endete am späten Freitagabend in einer handfesten
       Auseinandersetzung mit der Polizei. Auf einer [1][30-sekündigen
       Videosequenz], die AktivistInnen bei Twitter veröffentlicht haben, sieht
       man zunächst, wie eine Gruppe von etwa fünf BeamtInnen auf die
       DemonstrantInnen zugeht. Ein Teilnehmer der Demo „Krach & Tanz für den
       Erhalt linker Freiräume“ scheint einen Beamten dann leicht am Oberkörper
       zurückzuschubsen.
       
       Der Beamte reagiert heftig: Er stößt den Mann zurück, der fällt, der
       Polizist setzt nach und holt zum Faustschlag aus. Ob der Schlag den Mann
       traf, ist wegen der schlechten Qualität des Videos nicht genau zu erkennen.
       
       Die Polizei betonte am Sonntag, die Szene sei eine „Momentaufnahme“.
       Dennoch würden „die am Einsatz beteiligten Polizisten befragt, um den
       Sachverhalt aufzuklären“ und das Video zur weiteren Klärung an das
       Landeskriminalamt weitergeleitet. Insgesamt habe man in Zusammenhang mit
       der Demo neun Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen Verstoß gegen
       das Vermummungsverbot, eingeleitet. Drei Beamte seien bei dem Einsatz
       leicht verletzt worden.
       
       Warum die Situation vor der Potse eskalierte, blieb indes zunächst unklar.
       Die Polizei spricht in einer Mitteilung von Alkoholkonsum und
       „polizeifeindlichen Sprechchören“. Von Seiten der Potse-AktivistInnen hieß
       es am Sonntag, man müsse den Vorfall selbst erst mal diskutieren. In einer
       später verschickten Pressemitteilung hieß es, die Jugendlichen seien „von
       Anfang an von der Polizei bedrängt und kriminalisiert“ worden. Die
       BeamtInnen hätten die Demo-TeilnehmerInnen nicht auf Toilette gehen lassen
       und am Verlassen der Veranstaltung gehindert. Kurz: Die Polizei habe
       „provoziert.“
       
       Grundsätzlich seien aberim Potse-Kollektiv Frust und Ärger über die
       unsichere Zukunft des Jugendzentrums groß. „Wenn wir keine Räume haben,
       tanzen wir eben auf der Straße“, sagte ein Sprecher.
       
       Die [2][Potse kämpft derzeit um neue Räume] für ihr Jugendkollektiv. Der
       Mietvertrag in der Potsdamer Straße lief zum 31. Dezember aus. Das
       Bezirksamt hat zwar eine Alternative angeboten, die aus Sicht des
       Kollektivs aber ungeeignet ist, weil laute Konzerte dort nicht stattfinden
       können. Die Potse-AktivistInnen verweigern deshalb die Schlüsselübergabe an
       den Bezirk. Eine erste Frist zur Übergabe der Räume ist am 14. Januar
       verstrichen.
       
       Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD) sagte zuletzt, es gebe, allein aus
       juristischen Gründen, bereits eine neue Frist. Allerdings betonte die Potse
       in einer Pressemitteilung vom Sonntag erneut, von dieser Frist noch nicht
       zu wissen.
       
       27 Jan 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/squattelemonde/status/1089068160756658176
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Klöpper
       
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