# taz.de -- Irgendwie zu viel Autolärm
       
       > Die Grünen glauben, dass die Belästigung und Verkehrsgefährdung durch
       > Autoposer zunimmt und fordern ein konsequentes Einschreiten der Polizei.
       > Die aber hat kein Personal für mehr Kontrollen
       
       Von Florian Maier
       
       Einen Aktionsplan gegen Auto- und Motorradposer fordern die Grünen in einem
       Antrag an den Bremer Senat. In den letzten Monaten hätten die Probleme mit
       diesen weiter zugenommen, argumentieren sie. So werde Belästigung von
       anderen Verkehrsteilnehmer*innen, Anwohner*innen und Passant*innen
       weiterhin in Kauf genommen, heißt es in dem Papier. Konkrete Zahlen gibt es
       keine. Der Bremer Polizei fehlt nach eigenen Angaben das Personal für mehr
       Kontrollen von Autos und Motorrädern.
       
       Der grüne Verkehrspolitiker und passionierte Fahrradfahrer Ralph Saxe hatte
       schon im Juni gefordert, Motorrad- und Autofahrer mit auf Lärmbelästigung
       getrimmten Fahrzeugen stärker zu reglementieren. Ein Sprecher der Polizei
       Bremen entgegnete darauf: „Wir wollen dem Thema gerne mehr Bedeutung
       widmen, wenn wir eine ausreichende Personaldecke haben.“
       
       Da sich die Situation bisher nicht verändert hat, stellen die Grünen nun
       einen Antrag beim eigenen Senat. Sie fordern, „verstärkte Kontrollen von
       auffälligen Fahrzeugen durchzuführen und die Einrichtung einer
       Kontrollgruppe bei der Polizei Bremen“.
       
       In anderen Städten wie Hamburg oder Mannheim wurden diese schon
       eingerichtet und hätten auch erste Erfolge gezeigt. Dabei hatte man
       besonders darauf geachtet, ob illegale Modifikationen an Autos oder
       Motorrädern durchgeführt wurden. Viele Fahrzeuge verlieren so ihre
       Betriebserlaubnis und dürfen deswegen nicht mehr im Straßenverkehr benutzt
       werden. So wurden nach rund einem Jahr mit speziellen Kontrollgruppen in
       Hamburg bereits 2.988 Fahrzeuge kontrolliert. Bei 822 hat die Polizei
       festgestellt, dass die Betriebserlaubnis erloschen ist, über 350 wurden
       sogar noch an Ort und Stelle stillgelegt und abgeschleppt.
       
       Die Bremer Polizei gibt jedoch an, dass das Problem hier nicht so groß wie
       in Hamburg sei. Auch die Zahl der Tuningtreffen sei nicht weiter gestiegen.
       Trotzdem habe man bereits wiederholt Verkehrskontrollen mit Schwerpunkt auf
       Poser und Tuner durchgeführt. So kontrollieren die Polizist*innen, ob
       Fahrzeuge technisch manipuliert wurden und deshalb nun lauter als erlaubt
       sind. Weiterhin werde verstärkt auf Geschwindigkeitsübertretungen geachtet.
       
       Trotzdem fühlen sich nach Angaben des Umweltbundesamtes 50 Prozent der
       Bevölkerung von Verkehrslärm gestört. Das sei auch in Bremen so, sagt Saxe.
       Die Polizei versucht zu reagieren: Angesichts der Sensibilität der
       Bevölkerung für das Thema seien alle Einsatzkräfte angehalten, solches
       Verhalten mit Bußgeldern und Platzverweisen zu ahnden.
       
       28 Dec 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Florian Maier
       
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