# taz.de -- Verband fordert Kinderrechtsbeauftragten: Rechte, die keiner kennt
       
       > Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit, Kampf gegen Armut: Der Bremer
       > Paritätische Wohlfahrtsverband nutzt den Welttag des Kindes, um für
       > Kinderrechte zu streiten.
       
 (IMG) Bild: Die Stadt Bremen setzt die UN-Kinderrechtskonvention nicht gut genug um, findet der Paritätische Wohlfahrtsverband
       
       Bremen taz | Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert, dass Bremen die
       UN-Kinderrechtskonvention besser umsetzt. „Wir stellen häufig fest, dass
       Bremer Kinder und Jugendliche ihre Rechte gar nicht kennen“, sagt Anke
       Teebken, Sprecherin des Verbands bei einem Fachtag anlässlich des
       Weltkindertags. Die Aufnahme der Kinderrechte in Lehrpläne, eine
       verbesserte Teilhabe sowie die wirksame Bekämpfung von Kinderarmut seien
       nötig.
       
       Auch ein*e Kinderrechtsbeauftragte* in der Bremer Verwaltung gehört zu den
       Forderungen des Wohlfahrtsverbands sowie ein Kinderrechte-Büro: eine
       niederschwellige Anlaufstelle für Kinder und Familien. Um vorhandene
       Probleme und Forderungen mit einer stark betroffenen Berufsgruppe zu
       diskutieren, hatte der Verband zu der Tagung „Kinder- und Jugendrechte in
       der Sozialen Arbeit“ eingeladen.
       
       Im Haus der Bürgerschaft trafen sich Beschäftigte und Vertreter*innen von
       Trägern der Sozialen Arbeit, um miteinander, mit Expert*innen sowie
       Politiker*innen zu beraten.
       
       Die 1989 von den Vereinten Nationen beschlossene Kinderrechtskonvention
       beschäftigt auch Kathrin Moosdorf vom Deutschen Kinderschutzbund Bremen
       (DKSB). „Viele Kinder erleben eine Verletzung ihrer Rechte, beispielsweise
       der Rechte auf Bildung und Teilhabe als Folge von Kinderarmut.“ Dabei habe
       Bremen mit der Aufnahme der Rechte von rund 100.000 Bremer Kindern in die
       Landesverfassung – dem Bund ist dies noch nicht gelungen – eine gute
       Grundlage. „Das garantiert aber noch lange keine Umsetzung.“
       
       Das [1][LBS-Kinderbarometer 2018] bestätigt Moosdorfs Eindruck – Bremen ist
       hier ein Schlusslicht: Nur 25 Prozent der Minderjährigen kennen hier die
       Kinderrechtskonvention, im Bundesschnitt sind es 46 Prozent.
       Überdurchschnittlich viele wissen zudem nicht, wer Ansprechpartner*in für
       Kinderbelange sein könnte. Besonders markant für Bremen sei der große
       soziale Unterschied zwischen den Stadtteilen, so Moosdorf.
       
       Den Punkt greifen auch die kinder- und jugendpolitischen Sprecher*innen der
       Fraktionen in einer Podiumsdiskussion auf. Sofia Leonidakis (Die Linke)
       kritisiert: „Krippenplätze werden in reichen Stadtteilen geschaffen; das
       zementiert diese Ungleichheit.“ Auch sie befürworte eine*n Beauftragte*n in
       der Verwaltung. Aber ebenso sei das schlecht aufgestellte Jugendamt ein
       Problem, erinnert Klaus Möhle (SPD). Sandra Ahrens (CDU) wünscht sich zudem
       eine bessere Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen, die zur
       Förderung der Kinderrechte beitragen.
       
       21 Sep 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.lbs.de/unternehmen/u/kinderbarometer/index.jsp
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alina Götz
       
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