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       > Bremen bietet einen berufsbegleitenden Weg zur Hochschulreife
       
       Von Florian Maier
       
       Das Zentrum für Arbeit und Politik (ZAP) führt ab kommenden Oktober wieder
       den sogenannten „Zwei-Jahres-Kurs“ an der Uni Bremen durch. Er ermöglicht
       es, eine sozialwissenschaftliche Grundbildung zu erlangen. Menschen ohne
       Abitur können so auch bestimmte Studiengänge an der Universität und der
       Hochschule Bremen absolvieren.
       
       Das ZAP entstand im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der
       Universität und der Arbeitnehmerkammer Bremen. Es soll gezielt
       Wissenschaftstransfer in die Arbeitswelt leisten und Forschung, die sich
       auf Arbeit bezieht, durchführen. In diesem Rahmen entstanden auch
       Weiterbildungsangebote für Arbeiter*innen. Der Zwei-Jahres-Kurs gehört seit
       31 Jahren dazu.
       
       Er vermittelt wissenschaftliche Arbeitstechniken und Kenntnisse aus der
       Soziologie, Ökonomie, Geschichte, Politik und Kulturwissenschaft.
       Zusätzlich wird im gesamten zweiten Jahr des Kurses ein Projektmodul
       durchgeführt, in dem die gelernte Theorie in der Praxis angewendet werden
       kann. Die Teilnehmer*innen entwickeln in Gruppen ein Projektthema inklusive
       eines Forschungsdesigns und eines Arbeitsplans. Das „forschende Lernen“
       steht hierbei gesondert im Vordergrund.
       
       Das ZAP versucht damit, den Teilnehmenden „Beteiligung an der
       Meinungsbildung zu gesellschaftlich relevanten Fragen in einer zunehmend
       unübersichtlichen Welt“ näher zu bringen. Als weiteres Ziel nennt es die
       „kritische Auseinandersetzung mit den Verhältnissen.“ Daneben soll der
       Zwei-Jahres-Kurs auf das Studium an einer offenen Hochschule oder Uni
       vorbereiten. Den Absolvent*innen der Weiterbildung wird so die Aufnahme
       eines Regelstudiums ohne Abitur in sozial- und geisteswissenschaftlichen
       Fächern ermöglicht.
       
       Der Kurs orientiert sich an den Arbeitszeiten der Berufstätigen. Die
       Lehrveranstaltungen für den Zwei-Jahres-Kurs finden einmal wöchentlich
       abends, an mehreren Samstagen sowie in drei einwöchigen Bildungsurlauben
       statt. Voraussetzung für die Zulassung zum Zertifikat sind eine
       abgeschlossene Berufsausbildung oder mindestens fünf Jahre Berufstätigkeit.
       Erziehungs-, Arbeitslosen-, Wehrdienst- und Zivildienstzeiten können mit
       insgesamt bis zu einem Jahr angerechnet werden.
       
       Das diesjährige Weiterbildungsstudium startet im Oktober, Anmeldeschluss
       ist der 14. September. Informationsabende über Inhalte, Lernformen,
       Zeitbedarf und Voraussetzungen für den Erwerb des Zertifikats, das eine
       fachgebundene Hochschulreife beinhaltet, geben die DozentInnen am 15.
       August und 5. September jeweils um 18 Uhr im Zentrum für Arbeit und Politik
       der Universität Bremen, ☎0421/218-567 02.
       
       4 Aug 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Florian Maier
       
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