# taz.de -- Studie „Bildungsmonitor 2018“: Bremen ist schon wieder Letzter
       
       > Im „Bildungsmonitor 2018“ des Instituts der deutschen Wirtschaft löst
       > Bremen Berlin ab und belegt den letzten Platz. Die negativen Details sind
       > allerdings nicht neu.
       
 (IMG) Bild: Schlechte Schulqualität: Bremen hat mal wieder die rote Laterne in einem Ranking
       
       BREMEN taz | In dem am Mittwoch veröffentlichten „Bildungsmonitor 2018“ des
       Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt Bremen von allen
       Bundesländern den letzten Platz – den hatte zuvor zehn Jahre lang Berlin
       inne. Die Ergebnisse der Studie sind freilich nicht neu.
       
       Schwächen zeigen sich laut Bildungsmonitor vor allem in der Schulqualität,
       bei der Integration und beim Abbau von Bildungsarmut. So schnitten
       Viertklässler in Deutsch und Mathematik schlechter ab als in den Vorjahren
       und die Schulabbrecherquote ist angestiegen.
       
       Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) nannte die Ergebnisse „nicht
       überraschend“, da sie auf alten Zahlen beruhten. Den wesentlichen Aspekten
       der Studie zu Grunde liegen in der Tat bekannte Daten des Instituts zur
       Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). So wurden die Kompetenzen von
       Viertklässlern in Deutsch und Mathe aus dem Jahr 2016 mit denen der anderen
       Bundesländer aus dem gleichen Zeitraum verglichen sowie die Lese-Kompetenz
       von Neuntklässlern aus dem Jahr 2015. Beim letzten „IQB-Bildungstrend“
       landete Bremen bereits im Oktober auf dem letzten Platz.
       
       Darauf, sagte Bogedan, sei auch bereits reagiert worden. So seien die
       Bildungsausgaben erhöht worden und die Pro-Kopf-Ausgaben im
       Haushaltsanschlag 2018/19 im Vergleich zu 2015 von 6.800 Euro auf 7.300
       Euro gestiegen.
       
       Die Studie unterstreiche allerdings, so Matthias Güldner,
       bildungspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, dass Bremen
       bereits eingeleitete Maßnahmen konsequent fortführen müsse, und zwar „im
       möglichst großen Schulterschluss der Parteien im Sinne der Kinder und
       Jugendlichen“. In diesem Sinne sei es eine wesentliche aktuelle politische
       Aufgabe, einen Bildungskonsens zu erreichen und den seit 2009 existierenden
       Schulfrieden um weitere zehn Jahre zu verlängern.
       
       Die Erkenntnisse der Studie seien zwar nicht neu, sagt auch Thomas von
       Bruch, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, „aber Ergebnis und
       Entwicklung sind hier nochmals gemeinsam dokumentiert und gleichermaßen
       niederschmetternd“. Der Senat habe es nicht geschafft, dem Negativ-Trend
       „in irgendeiner Form irgendetwas entgegenzusetzen“. Das sieht auch die FDP
       so: In Bremen sei der Leistungsgedanke im Bildungssystem nicht fest
       verankert. „Das wird beispielsweise daran deutlich, dass Kinder in Bremen
       nicht sitzenbleiben können“, so deren bildungspolitische Sprecherin Julie
       Kohlrausch.
       
       Die Bremer Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigt sich
       zurückhaltend über die Aussagekraft der INSM-Studie, sieht aber „unabhängig
       davon Handlungs- und Investitionsbedarf“. Seit Jahren habe Bremen pro
       Schüler 2.000 Euro weniger im Jahr ausgegeben als Hamburg und Berlin. In
       Hamburg hätten die gestiegenen Investitionen zu einer signifikanten
       Verbesserung der Bildungsqualität geführt.
       
       Das sieht auch die Linksfraktion so und fordert, dass Bremen sich an Berlin
       und Hamburg orientieren müsse. „Das muss der eigentliche Bremer
       Bildungskonsens sein“, sagt Kristina Vogt, bildungspolitische Sprecherin
       der Linken. In der Tat belegt Hamburg beim Bildungsmonitor Platz fünf und
       Berlin hat sich auf Platz 13 verbessert.
       
       Erstmals hat sich der Bildungsmonitor genauer mit dem Bereich
       Digitalisierung befasst, also Computernutzung und IT-Kompetenzen von
       SchülerInnen. Hier belegt Bremen im Ländervergleich Platz zwölf. Und die
       Hochschulen schneiden gut ab: Im Bereich „MINT“ (Mathematik, Informatik,
       Naturwissenschaft und Technik) landete Bremen sogar auf Platz eins.
       
       16 Aug 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schnase
       
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