# taz.de -- Anti-Trump-Kampagne auf Instagram: „Liebe Ivanka“
       
       > Prominente versuchen, Ivanka Trump via Instagram zu überzeugen, politisch
       > auf ihren Vater einzuwirken. Ob ihr das auffällt, ist fraglich.
       
 (IMG) Bild: Ivanka Trumps Instagram-Feed ist neuerdings besonders personalisiert
       
       Ivanka Trump hält nicht viel von Filterbubbles. Anders als ihr Vater, der
       auf sozialen Netzwerken lediglich Familienmitgliedern, republikanischen
       Politikern, Fox News und seinen eigenen Golfclubs folgt, [1][hat sie auf
       Instagram über 1.000 Accounts abonniert]. Darunter viele weibliche
       Prominente, die sich für die Demokraten engagieren und bei öffentlichen
       Auftritten Stimmung gegen ihren Vater machen. Gedeutet wird das als Zeichen
       dafür, dass die 36-Jährige mit einem liberaleren Blick auf die Welt schauen
       könnte als ihr Vater.
       
       Die Frauen wissen, dass Ivanka ihre Seiten abonniert hat, und haben jetzt
       eine Kampagne gestartet. [2][In einem einheitlichen Post an „Dear Ivanka“]
       appellieren sie an die Präsidententochter, sich bei ihrem Vater dafür
       einzusetzen, die „rassistischen, unmenschlichen und skrupellosen“ Zustände
       an der mexikanischen Grenze zu beenden und die verantwortliche Ministerin
       für innere Sicherheit, Kirstjen Nielsen, zu feuern.
       
       Komikerin Amy Schumer, Moderatorin Chelsea Handler, Unternehmerin Sophia
       Amoruso und viele andere knüpfen mit dem Post an eine Aussage Ivankas aus
       der vergangenen Woche an. Da sagte Ivanka auf einer Veranstaltung, dass die
       Familientrennung an der Grenze für sie ein „Tiefpunkt“ in der bisherigen
       Regierungsarbeit sei. In dem Instagram-Post heißt es, dass die Krise nach
       wie vor andauere und 572 Kinder auf die Zusammenführung mit ihren Eltern
       warteten.
       
       ## Eine ähnliche Kampagne gab es bereits
       
       Es ist nicht das erste Mal, dass Ivanka, die zum offiziellen Beraterstab
       ihres Vaters gehört, auf Instagram von Prominenten dazu aufgefordert wird,
       ihrem Vater ins Gewissen zu reden. Im Herbst 2017 ging es bereits um die
       „Dreamers“, junge AmerikanerInnen ohne Ausweispapiere, die nicht länger
       gesetzlich vor einer Abschiebung geschützt werden sollten.
       
       Mit den Kampagnen politisieren Schumer, Handler und Co das hauptsächlich
       für die ästhetische Inszenierung des Alltags genutzte Instagram und machen
       sich ein Netzwerk zu eigen, das Ivankas Papa bisher wenig interessierte.
       
       Ob Ivanka das Ganze wirklich auffällt, ist fraglich. Denn Instagrams
       Algorithmus sorgt dafür, dass die Posts ihrer Lieblingsaccounts prominent
       platziert werden und alles andere in den Untiefen des Feeds versinkt. Und
       die Promis haben starke Konkurrenz: Ivanka folgt mehreren Dutzend äußerst
       schmeichelhaften Fanseiten.
       
       9 Aug 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.instagram.com/ivankatrump/
 (DIR) [2] https://www.instagram.com/p/BmKboaflzTi/?taken-by=amyschumer
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Leonie Gubela
       
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