# taz.de -- Gruppe C: Frankreich – Australien: Kreativität ja, aber keine Kunst
       
       > Ein favorisiertes, aber unspiriertes Frankreich schlägt Australien knapp.
       > Der Videobeweis und die Torlinientechnik kommen zum Einsatz.
       
 (IMG) Bild: War drin: Australiens Torwart Mathew Ryan bleibt machtlos liegen
       
       Die Voraussetzungen: Vorab war im Grunde nur die Frage wichtig, wie hoch
       Frankreich das Spiel gewinnen würde. Währenddessen machten in Australien
       die Sportseiten zum Anpfiff mit Rugby auf.
       
       Das Ergebnis: 2:1 (0:0)
       
       Das Spiel: Bis auf das Elfmeterintermezzo rund um die 60. Minute lief das
       Spiel im Grunde nach immer dem gleichen Muster: ein französischer Spieler
       hat den Ball, ein australischer Spieler geht dazwischen, der Mann in Blau
       fällt um. Klingt wie eine schlechte Slapstickkomödie, war auch langweilig
       wie Sau.
       
       Am Ende halfen sich Behich und Pogba gegenseitig, den Ball ins Tor zu
       heben; man sagt oft, es sei ein knappes Ergebnis, und hier war das Ergebnis
       0,2 Zentimeter knapp.
       
       Szene des Spiels: Risdon setzt vor dem Sechzehner zu einer Grätsche an,
       Griezmann springt der Ball vom Fuß, Risdom trifft Griezmann. Kann man SO
       oder S0 sehen, daran ändert auch der Videobeweis nichts.
       
       Glücklicherweise wedelte kurz darauf Umtiti mit seinem Arm eine Flanke aus
       dem eigenen Strafraum, als wüsste er etwas in Erdkunde. Sah albern aus, war
       aber gerecht.
       
       Porträt des Spiels: Wenn man sich das Porträt, das Panini von Robbie Kruse
       verbreitet, genauer anschaut, kommt man nicht umhin, sich ernstlich Sorgen
       um seine Schilddrüse zu machen; außerdem stellt sich die Frage, ob er
       morgens nicht [1][einen Eimer Spice] frühstückt.
       
       Und nun? Frankreich hat traditionell Probleme, wenn sie das Spiel machen
       sollen; die Mannschaft ist eine kaum kuratierte Zusammenstellung
       großartiger Einzelkunstwerke. Das funktioniert nur, wenn der Gegner die
       Grundidee zum Spiel dazuliefert. Es ist viel Kreativität in dieser
       Mannschaft, natürlich, was fehlt, ist ein gestalterischer Wille. Und jetzt
       gegen Peru und Dänemark: ich weiß nicht, ich würde Eckbälle üben lassen.
       
       Australien hingegen muss nicht bange sein, die Mannschaft hat 64 Zähne. Das
       Spiel gegen Peru hat das Zeug zur Schlagerparty.
       
       16 Jun 2018
       
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