# taz.de -- Nach Mord an Reporter in Mexiko: Spezialkräfte fassen Verdächtigen
       
       > Der Mord an einem international bekannten Journalisten versetzte das Land
       > 2017 in einen Schockzustand. Nun verbuchen die Ermittler einen ersten
       > Erfolg.
       
 (IMG) Bild: Gegen Gewalt an Journalisten: Protest im vergangenen Sommer in Mexiko-Stadt
       
       Mexiko-Stadt ap | Fast ein Jahr nach dem [1][Mord an dem international
       bekannten Reporter Javier Valdez] ist der mutmaßliche Täter gefasst worden.
       Der Verdächtige sei bei einer Aktion von Spezialkräften ins Netz gegangen,
       teilte Mexikos Innenminister Alfonso Navarrete Prida am Montagabend via
       Twitter mit. Weitere Details nannte er nicht.
       
       Valdez war am 15. Mai 2017 in der Stadt Culiacán im westmexikanischen Staat
       Sinaloa auf offener Straße niedergeschossen worden. Weit über die Grenzen
       Mexikos hinaus hatte er mit detailreichen Büchern über Verflechtungen von
       Drogenkartellen, Politikern und anderen gesellschaftlichen Gruppen für
       Aufsehen gesorgt.
       
       In seiner Heimat wurde Valdez als erfahrener Journalist geschätzt, der
       Leser mit seinen regelmäßigen Kolumnen informierte, die er für die von ihm
       mitgegründete Zeitschrift Ríodoce schrieb. Schwerpunkt der Publikation war
       der Drogenkrieg und das organisierte Verbrechen in Mexiko.
       
       Der Mord an Valdez hatte einen Aufschrei der Empörung ausgelöst. Doch kamen
       seither weiterhin Journalisten in Mexiko ums Leben: Valdez eingeschlossen
       wurden 2017 mindestens zehn Reporter ermordet.
       
       Valdez' Freund und Arbeitskollege Ismael Bojórquez bestätigte die
       Festnahme. Der Verdächtige sei in der Grenzstadt Tijuana festgesetzt worden
       und habe einer kriminellen Bande angehört. Ohne weitere Namen zu nennen
       sagte er, bei der Organisation handele es sich um eine, die mit dem
       Sinaloa-Drogenkartell in Konflikt stehe. Ríodoce meldete später, der
       Verdächtige sei 26 Jahre alt und unter dem Namen „Koala“ bekannt.
       
       Neben internen Konflikten kämpft das Sinaloa-Kartell im Westen Mexikos
       gegen das Kartell Jalisco Nueva Generación – besonders, seit die
       Auslieferung des früheren Sinaloa-Bosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán 2016 in
       die USA ein Machtvakuum hinterlassen hat.
       
       24 Apr 2018
       
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