# taz.de -- heute in hamburg: „Nicht alle Fußballfans kaufen Bücher“
       
 (IMG) Bild: Foto: Gunter Glücklich
       
       Interview Mareen Butter
       
       taz: Herr Moritz, die Frühjahrslesetage in Hamburg beschäftigen sich unter
       anderem mit dem Thema Fußball. Was hat das mit Literatur zu tun?
       
       Rainer Moritz: Wir stellen uns auf dem Festival die Frage, wie das Thema
       Fußball mit der Gesellschaft zusammenhängt. Außerdem steht die
       Fußballweltmeisterschaft bevor! Keines der Bücher wäre erschienen, wenn die
       WM nicht vor der Tür stünde.
       
       Heißt das, Fußballbücher sind out? 
       
       Die Verlage sind mittlerweile etwas vorsichtiger geworden, denn nicht alle
       Fußballfans kaufen auch Fußballbücher. Das sollen die Frühjahrslesetage
       ändern, indem die Weltmeisterschaft im Blickpunkt steht. Die drei
       vorgestellten Bücher am Fußballabend haben ganz unterschiedliche
       Schwerpunkte: feuilletonistisch, analytisch – und eines berichtet über
       Juventus Turin.
       
       Lesen Sie aus Ihrem eigenen Buch „Vorne fallen die Tore“? 
       
       Nein, hier gilt die Regel, mit eigenen Büchern trete ich im eigenen Haus
       nicht auf. Ich moderiere nur einen Abend.
       
       Warum findet die Lesetagung im Frühjahr, nicht im Winter, statt? 
       
       Herbst und Winter sind schon gut gefüllt mit vielen Veranstaltungen. Das
       Frühjahr war bisher etwas verwaist an Lesefestivals.
       
       Stehen die Lesungen unter einem bestimmen Motto? 
       
       Es gibt keine inhaltliche Klammer. Es geht darum, innerhalb einer Woche
       hochkarätige Autorinnen und Autoren zu versammeln. In der Regel mit
       Neuerscheinungen des Frühjahrs und durchaus mit dem Anspruch, international
       etwas zu bieten.
       
       Wieso enden die Lesetage ausgerechnet mit Lesungen von toten
       Schriftstellern? 
       
       Die beiden Abschlussabende sollen ganz bewusst von der Literaturgeschichte
       handeln. Heino Jäger hat in Hamburg einen legendären Status als skurriler
       Satiriker und ist elend gestorben. Laurence Sterne ist der große englische
       Autor des 18. Jahrhunderts.
       
       Was hat Literatur mit „High Voltage“, also Strom, zu tun? 
       
       Das Festival wird organisiert vom Literaturhaus und Stromnetz Hamburg. Wir
       brauchten einen Strombezug, ein Spannungsfeld. Gleichzeitig soll deutlich
       sein, dass es nicht nur um Krimis geht, sondern um Literatur, die vom Leben
       erzählt. Das ist eine Brücke, die man zu diesem Begriff herstellen kann.
       
       Präsentation der Frühjahrslesetage in Hamburg vom 18. bis 24.04. Karten
       gibt es unter www.literaturhaus-hamburg.de
       
       18 Apr 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Mareen Butter
       
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