# taz.de -- Erneuter Wechsel in der US-Regierung: Trump feuert McMaster
       
       > Neue Personalentscheidung von US-Präsident Trump: Sein Sicherheitsberater
       > McMaster verlässt das Weiße Haus. Ihm folgt der außenpolitische Falke
       > John Bolton.
       
 (IMG) Bild: Muss das Weiße Haus verlassen: Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster (Mitte)
       
       Washington ap | Der US-Präsident treibt den Personalumbau im Weißen Haus
       unverdrossen voran: Der bisherige nationale Sicherheitsberater H.R.
       McMaster wird durch den früheren UN-Botschafter John Bolton ersetzt,
       [1][wie Trump am Donnerstag via Twitter bekanntgab]. Beobachter werteten
       Boltons Berufung prompt als Fingerzeig für einen stärkeren Rechtsschwenk in
       der künftigen Sicherheitspolitik der USA. Der 69-Jährige gilt als
       Verfechter einer aggressiven Zurschaustellung amerikanischer Stärke und
       befürwortete etwa den Irakfeldzug.
       
       Nach Wochen der Spekulationen über McMasters Zukunft zeigten sich Trump und
       sein bisheriger Sicherheitsberater bemüht, ihr Verhältnis in ein positives
       Licht zu rücken. Über Berichte über Spannungen verlor der Präsident kein
       Wort. McMaster habe „einen hervorragenden Job“ gemacht und „wird immer mein
       Freund bleiben“, schrieb Trump auf Twitter. Das Weiße Haus betonte zudem,
       McMasters Abschied sei schon seit geraumer Zeit im Gespräch gewesen. Einen
       bestimmten Grund für die Trennung gebe es nicht.
       
       Allerdings waren diese Woche Details aus einem Telefonat von Trump und dem
       russischen Präsidenten Wladimir Putin nach außen gedrungen, was im Weißen
       Haus für Unmut sorgte. McMaster hatte Trump vor dem Gespräch mit dem
       Kremlchef Tipps gegeben, zudem riet der nationale Sicherheitsrat dem
       US-Präsidenten von Glückwünschen an Putin zu dessen Sieg bei der jüngsten
       Präsidentenwahl in Russland ab. Trump tat es trotzdem.
       
       Und im Februar hatte Trump McMaster gemaßregelt, nachdem dieser bei der
       Münchner Sicherheitskonferenz erklärt hatte, [2][dass eine russische
       Einmischung in die US-Wahl 2016 unbestreitbar sei]. Im Übrigen war
       McMasters Einfluss auf wichtige Entscheidungsprozesse im Weißen Haus
       zuletzt geschrumpft. Trump verließ sich in der Sicherheitspolitik zunehmend
       auf seinen Stabschef John Kelly und Pentagonchef Jim Mattis.
       
       Gegenüber engen Mitarbeitern soll McMaster erklärt haben, dass er seinen
       Posten im Weißen Haus niederlegen würde, sollte er jemals seine
       Glaubwürdigkeit auf der internationalen Bühne verlieren, wie Gewährsleute
       sagten. Dies befeuerte Gerüchte, wonach McMasters Abgang nur eine Frage der
       Zeit sein würde. Nach Angaben des Weißen Haus will der geachtete
       3-Sterne-General im Sommer auch aus dem Militär ausscheiden. [3][McMaster
       war als Sicherheitsberater ins Weiße Haus gekommen], nachdem sein Vorgänger
       Michael Flynn über das wahre Ausmaß seiner Kontakte mit russischen
       Regierungsvertretern gelogen und daher gefeuert worden war.
       
       Am 9. April soll Bolton das Amt des nationalen Sicherheitsberaters
       antreten. Seine Berufung sei „eine Ehre“, teilte er am Abend mit. Er freue
       sich darauf, mit dem Präsidenten und dessen Team darauf hinzuarbeiten, „das
       Land im Inneren sicherer und im Ausland stärker zu machen.“
       
       ## Harte Linie gegen Nordkorea
       
       Bolton gilt als eine der umstrittensten Außenpolitiker, die jemals das Amt
       des UN-Botschafters bekleidet haben. Nicht zuletzt wegen seiner harten
       Linie gelang es ihm 2005 nicht, eine Bestätigung des Senats für den
       Diplomatenposten zu bekommen. George W. Bush ernannte ihn schließlich per
       Dekret zum Botschafter bei den Vereinten Nationen. Nach 17 Monaten in dem
       Amt trat Bolton zurück.
       
       Nun wird er der dritte Sicherheitsberater in der etwas mehr als ein Jahr
       dauernden Amtszeit Trumps. Es wird vermutet, dass der Falke eine harte
       Linie in ein mögliches Gipfeltreffen Trumps mit Nordkoreas Machthaber Kim
       Jong Un bringen wird. Zudem könnte Bolton Einfluss auf Überlegungen über
       einen Rückzug der USA aus dem Atomdeal mit dem Iran nehmen.
       
       Das Personalkarussell im Weißen Haus dreht sich weitaus schneller als bei
       Vorgängerregierungen. McMaster ist bereits der sechste Berater in sechs
       Wochen, der von Bord geht. [4][Erst vergangene Woche hatte Trump den
       bisherigen Außenminister Rex Tillerson gefeuert.]
       
       Einer der Anwälte von US-Präsident Donald Trump, John Dowd, ist zudem am
       Donnerstag zurückgetreten. Dowd hatte Trump unter anderem federführend bei
       den Untersuchungen zur Russland-Affäre des FBI-Sonderermittlers Robert
       Mueller vertreten.
       
       Wie die New York Times berichtete, hatte er bereits in den vergangenen
       Monaten mehrmals mit dem Gedanken gespielt, das Juristenteam des
       Präsidenten zu verlassen. Nach Informationen der Zeitung war Dowd der
       Ansicht, dass Trump seine Ratschläge zunehmend ignoriert habe.
       
       23 Mar 2018
       
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