# taz.de -- Fusion von Bayer und Monsanto: EU erlaubt wohl Baysanto
       
       > Die Europäische Kommission wird Insidern zufolge bald der Fusion der
       > Konzerne zustimmen. Umweltschützer sind trotz Auflagen nicht zufrieden.
       
 (IMG) Bild: Die Fusion planen die Konzerne seit einer Weile: Schon 2016 protestierten Landwirte dagegen
       
       Die EU-Wettbewerbsbehörde will Insidern zufolge die 63 Milliarden Dollar
       schwere Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer unter
       Auflagen genehmigen. Die Europäische Kommission stehe kurz davor, grünes
       Licht zu geben, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch
       der Nachrichtenagentur Reuters.
       
       Der Leverkusener Chemiekonzern hatte kurz zuvor mitgeteilt, er habe der
       Kommission weitere Zugeständnisse angeboten, darunter den Verkauf von
       Teilen des Saatgut-Geschäfts. Zuletzt hatte Bayer auch zugesagt, Saat- und
       Herbizid-Geschäfte an BASF [1][abzugeben]. Bayer will mit der
       Monsanto-Übernahme zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und
       Saatgut aufsteigen.
       
       Die geplanten Verkäufe von Bayer-Teilen würden jedoch nicht verhindern,
       dass die Marktkonzentration zunehme, sagte der taz Jutta Sundermann,
       Sprecherin der Organisation Aktion Agrar und der Initiative „Konzernmacht
       beschränken“. „Vor allem weil das eine Verschiebung von den allergrößten
       auf die nächstgrößeren Saatgut- und Pestizidhersteller ist.“ BASF sei die
       Nummer vier auf der Weltrangliste. „Wenn die jetzt die relevantesten Teile
       übernehmen, die Bayer abgeben muss, dann ist von vorher 6 alles auf 4
       Konzerne konzentriert.“
       
       So werde der Druck auf Bauern steigen, Produkte der großen Unternehmen zu
       kaufen. Sundermann wies darauf hin, dass besonders Monsanto mehrere Firmen
       übernommen habe, um die Digitalisierung der Landwirtschaft voranzutreiben.
       „Der Konkurrenzdruck auf kleinere Saatgutzüchter wird wachsen“, warnte die
       Aktivistin. Die Konzerne könnten auch stärker die Politik beeinflussen,
       sodass sie zum Beispiel die Zulassung von Pflanzen erleichtert, die mit
       neuen Gentechnik-Methoden erzeugt wurden. „Wir fordern weiter, dass die
       Kommission der Fusion nicht das Okay gibt“, sagte Sundermann. Die
       EU-Kommission will den Fall bis zum 5. April prüfen.
       
       Monsanto und Bayer kontrollierten 2015 laut Reuters zusammen 28 Prozent des
       Weltmarktes für Saatgut und Pestizide. Die vier größten Unternehmen –
       Monsanto/Bayer, DuPont/Dow, Syngenta und BASF – kamen auf 66 Prozent.
       
       28 Feb 2018
       
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