# taz.de -- Neuer Präsident für Simbabwe: Krokodil endlich an der Macht
       
       > Emmerson Mnangagwa ist als Präsident von Simbabwe vereidigt worden. Er
       > verspricht den Wiederaufbau und ein Ende des Hungers.
       
 (IMG) Bild: Zehntausende Menschen drängten sich ins Stadion von Harare
       
       Harare taz | Nationalistenveteran Emmerson Mnangagwa ist am Freitag als
       neuer Präsident von Simbabwe eingeschworen worden. In seiner Antrittsrede
       versprach er, Simbabwe wiederaufzubauen, auf der Basis der von seinem
       Vorgänger Robert Mugabe hinterlassenen starken Grundlagen. Er bekräftigte,
       es werde 2018 freie Wahlen geben, und lobte Mugabes „immensen Beitrag“.
       
       Simbabwes Entwicklung werde auf einer revitalisierten Landwirtschaft
       aufbauen, so Mnangagwa. Er forderte die Profiteure der Landreform, als die
       meisten Farmen im Besitz von Weißen enteignet wurden, dazu auf, ihren
       Besitz produktiv zu nutzen, um den Hunger zu beenden. Eine erneuerte
       Landwirtschaft werde das Wirtschaftswachstum ankurbeln, Arbeitsplätze
       schaffen und ausländische Investoren anlocken.
       
       Mangagwa war am 6. November nach Südafrika geflohen, nachdem Mugabe ihn auf
       Betreiben seine Ehefrau Grace Mugabe als Vizepräsidenten abgesetzt hatte.
       Er kehrte am 22. November zurück, nachdem Simbabwes Armee Mugabe unter
       Hausarrest gestellt hatte und dieser daraufhin nach 37 Jahren an der Macht
       seinen Rücktritt erklärte.
       
       Über 60.000 Menschen wohnten im nationalen Sportstadion von Harare der
       bunten Vereidigungszeremonie bei, die vom Obersten Richter Luka Malaba
       geleitet wurde. Es kamen unter anderem die Präsidenten von Botswana,
       Mosambik, Malawi und Sambia sowie Ex-Präsidenten von Sambia und Namibia.
       
       Die Afrikanische Union (AU) schickte ihren Kommissionschef Moussa Faki
       Mahamat, der erklärte: „Mugabes Rücktrittsbeschluss eröffnet den Weg zu
       einem Übergangsprozess unter Führung des souveränen simbabwischen Volkes.
       Simbabwe hat das Potenzial zu einem wirtschaftlichen Schwergewicht. Mugabe
       brauchte 37 Jahre, um es ins Chaos zu stürzen, aber es wird nicht so lange
       dauern, es wieder zu errichten.“
       
       Mnangagwa lud Nehemiah Mutendi, Erzbischof der Zion Christian Church, ein,
       Gebete zu sprechen. Ein Prediger dieser Kirche hatte im Jahr 2011 als
       Erster prophezeit, dass Mnangagwa Präsident werden würde.
       
       ## „Er wird uns zum Gelobten Land führen“
       
       Zuhörer nahmen seine Rede wohlwollend auf. „Ich glaube fest daran, dass
       Mnangagwa Simbabwe zum gelobten Land führen wird. Als er Vizepräsident war,
       sahen wir positive Ergebnisse, obwohl Mugabes böse Leute versuchten, ihn
       umzubringen“, sagte Shuvai Nevurura aus der ländlichen Provinz Masvingo.
       „Er führte die ‚Command Agriculture‘-Politik an, die Simbabwe eine
       Rekordernte bescherte.“
       
       Zivanai Manyuchi meinte: „Ngwena (das Krokodil) wird das Land verbessern.
       Das Vorgängerregime hat viel Schaden angerichtet. Es war nur an der Macht,
       um die Nation auszuplündern. Mnangagwa ist anders.“
       
       24 Nov 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marcus Mushonga
       
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