# taz.de -- Bundesligaspieler gegen Rassismus: Hertha fordert Trump heraus
       
       > Berliner Fußballspieler schließen sich dem Kniefall-Protest von
       > US-Sportlern an. Ihre Geste löst ein weltweites Echo aus.
       
 (IMG) Bild: Einsatz gegen Rassismus: Die Mannschaft von Hertha BSC am Samstag im Berliner Olympiastadion
       
       Berlin dpa/taz | Eine bemerkenswerte Aktion der Fußballer von Hertha BSC
       hat ein weltweites Echo ausgelöst. Als erstes Bundesliga-Team schlossen
       sich die Berliner kollektiv dem [1][Kniefall-Protest amerikanischer
       Athleten] an und legten mit starken Worten gegen Rassismus nach. „Auf Knien
       gegen den Rassismus, auch Hertha fordert Trump heraus“, [2][titelte die
       italienische Zeitung La Stampa]. „Die „Take a knee“-Bewegung hat den
       Atlantik überquert“, [3][schrieb die Washington Post].
       
       Vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen den FC Schalke 04 waren am Samstag
       nicht nur die Profis auf dem Platz niedergekniet, sondern auch die
       Ersatzspieler, das Trainer-Team um Coach Pal Dardai und auch
       Geschäftsführer Michael Preetz.
       
       Die Idee dazu habe die komplette Mannschaft gehabt, berichtete Salomon
       Kalou anschließend. „Als Hertha kämpfen wir immer gegen Rassismus“, betonte
       der Ivorer. „Dass wir uns hinknien, ist für uns ein Weg, dieses Verhalten
       zu bekämpfen. Es sollte nicht im Sport existieren. Nicht in der NFL und
       nicht im Fußball, in keinem Sport – Punkt. Wir können dabei ein gutes
       Beispiel abgeben.“
       
       [4][Vor gut einem Jahr hatte sich der Football-Profi Colin Kaepernick]
       erstmals während der amerikanischen Hymne hingekniet, um so gegen
       Polizeigewalt und die Unterdrückung von Minderheiten in den USA zu
       protestieren. Zahlreiche US-Sportler folgten diesem Vorbild – und wurden
       dafür zuletzt mehrfach wüst von US-Präsident Donald Trump beschimpft.
       
       „Wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert, sondern im 21. Jahrhundert. Es
       gibt aber einige Leute, die ideologisch noch nicht so weit sind“, erklärte
       der verletzte Innenverteidiger Sebastian Langkamp bei Sky ohne Bezug auf
       konkrete Personen. „Wenn wir da etwas Nachhilfe geben können, ist das doch
       gut.“
       
       ## „Großartige Geste“
       
       Als „großartige und wichtige Geste“ bewertete [5][die Deutsche Fußball Liga
       die Aktion über ihren Bundesliga-Twitteraccount]. Die Geste der
       Hertha-Profis sei angesichts der Trump-Politik sinnvoll, erklärte der
       Medienwissenschaftler Jo Groebel der Heilbronner Stimme: „Hier darf niemand
       schweigen, hier müssen auch deutsche Sportler ihre Solidarität mit den
       massiv denunzierten Athleten aus den USA zeigen.“
       
       „Wir leben in Zeiten, in denen es wichtig ist, dass Fußballvereine, die
       extrem im Fokus stehen, sich positionieren“, betonte Preetz nach
       Schlusspfiff die Vorbildrolle des Clubs. „Wir sind seit jeher gegen
       Diskriminierung jeder Art, gegen Rassismus. Wir sind Berlin, wir sind eine
       weltoffene Stadt und wir stehen für Vielfalt. Das wollte die Mannschaft,
       das wollten wir heute dokumentieren.“
       
       Das Spiel selbst sorgten die Herthaner dann für weitaus weniger Furore. Die
       Berliner unterlagen Schalke mit 0:2.
       
       Immerhin: Donald Trump schweigt bisher zu der Aktion – sogar auf Twitter.
       
       15 Oct 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /US-Sportler-rebellieren-gegen-Trump/!5447833
 (DIR) [2] http://www.lastampa.it/2017/10/14/multimedia/sport/calcio/in-ginocchio-i-calciatori-dellhertha-berlin-solidali-con-colleghi-americani-VoZuolNN9fNvu1yjf4TfOO/pagina.html
 (DIR) [3] https://www.washingtonpost.com/sports/dcunited/take-a-knee-comes-to-germany-through-hertha-solidarity/2017/10/14/1446ac62-b0f2-11e7-9b93-b97043e57a22_story.html?utm_term=.c6308f106f31
 (DIR) [4] /Kolumne-American-Pie/!5397567
 (DIR) [5] https://twitter.com/Bundesliga_DE/status/919213516539727872
       
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