# taz.de -- Untergang von Flüchtlingsboot: Über 50 Rohingya im Meer vermisst
       
       > Am Donnerstagabend ist ein Boot mit rund 130 Rohingya an Bord gesunken.
       > Nach Dutzenden wird noch gesucht. Bangladesch kritisiert die UN.
       
 (IMG) Bild: Das gesunkene Boot hatte deutlich mehr Passagiere an Bord; Dutzende werden noch vermisst
       
       Cox's Bazar, New York rtr/ap | Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots
       aus Myanmar werden den Behörden von Bangladesch zufolge mehr als 50
       Rohingya vermisst. Bislang seien 19 Tote und 27 Überlebende bestätigt,
       teilte die Polizei am Freitag mit. Die Katastrophe ereignete sich am
       Donnerstagabend bei starkem Regen und schwerer See. Die Internationale
       Organisation für Migration (IOM) erklärte, vermutlich seien etwa 130
       Menschen an Bord gewesen.
       
       Indes hat Bangladesch die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, bei der
       Gewalt gegen die Rohingya in Myanmar nicht tatenlos zuzusehen. Das
       gewalttätige Vorgehen gegen die muslimische Minderheit im Nachbarland sei
       entgegen der Angaben der myanmarischen Regierung immer noch nicht beendet
       worden, sagte der bangladeschische UN-Botschafter Masud Bin Momen am
       Donnerstag auf einer offenen Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage der
       Rohingya.
       
       Nach der Ankunft von mehr als 500.000 Rohingya-Flüchtlingen seien
       mittlerweile über 900.000 Mitglieder „dieser am meisten verfolgten
       Minderheit der Welt“ in seiner Nation untergekommen, sagte Bin Momen.
       Allein am Mittwochabend seien es wieder 20.000 gewesen, die über die Grenze
       geflohen seien. Die Situation sei unhaltbar, sagte er. Die UN müssten
       Sicherheitszonen innerhalb Myanmars aufbauen.
       
       Die Rohingya werden in Myanmar seit Jahrzehnten diskriminiert und verfolgt.
       Obwohl sie dort schon lange Zeit leben, wird ihnen unter anderem auch die
       Staatsbürgerschaft verweigert. Die UN und mehrere Staaten werfen dem
       Militär des überwiegend buddhistischen Landes „ethnische Säuberung“ vor.
       Die Regierung des früher Birma genannten Landes weist dies zurück.
       
       29 Sep 2017
       
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