# taz.de -- Verfolgte Minderheit der Rohingya: Radikale Mönche stürmen Unterkunft
       
       > Die muslimische Minderheit der Rohingya flieht derzeit vor Verfolgung in
       > Birma. Doch auch in Sri Lanka ist sie jetzt Angriffen ausgesetzt.
       
 (IMG) Bild: Buddhistische Hardliner aus Sri Lanka unterstützen die Führung des ebenfalls buddhistischen Birma
       
       Colombo epd | In Sri Lanka hat ein von buddhistischen Mönchen angeführter
       Mob eine Unterkunft für [1][Rohingya-Flüchtlinge] gestürmt: Die radikalen
       Buddhisten drangen nach Berichten srilankischer Medien vom Mittwoch in ein
       UN-Gebäude in Mount Lanvinia ein, einem reichen Vorort der Hauptstadt
       Colombo.
       
       Die in dem Haus untergebrachte Gruppe von 30 Rohingya habe sich in den
       oberen Geschossen verschanzt und sei später unter Polizeischutz [2][an
       einen anderen Ort gebracht worden], meldete der Daily Mirror.
       
       Teile des Gebäudes seien verwüstet und zwei Polizisten verletzt worden. Die
       Rohingya-Flüchtlinge waren vor etwa fünf Monaten von der srilankischen
       Marine vor der Küste im Norden der Tropeninsel gerettet worden. Sie sollen
       von Menschenschmugglern dort ausgesetzt worden sein.
       
       In Sri Lanka haben radikale buddhistische Mönche schon in der Vergangenheit
       mit gewaltsamen Auftritten für Schlagzeilen gesorgt. Sie stören regelmäßig
       politische Veranstaltungen und pflegen enge Verbindungen zu
       ultranationalistischen Kreisen – wie auch im mehrheitlich buddhistischen
       Myanmar, von wo derzeit Hunderttausende Angehörige der muslimischen
       Rohingya-Minderheit vor neuer Gewalt auf der Flucht sind.
       
       Der bis 2009 währende, fast 26-jährige Bürgerkrieg in Sri Lanka hat auch
       viele Buddhisten radikalisiert. Die einflussreiche National Heritage Party
       etwa vertritt einen Nationalismus, der Sri Lanka allein als Heimat der
       Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen sieht, die zumeist Buddhisten sind.
       Andere Ethnien und Religionen werden eher als geduldete Gäste gesehen.
       
       Keine große Toleranz gibt es gegenüber den Tamilen, die immerhin etwa 15
       Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die Tamilen sind zumeist Christen oder
       Hindus.
       
       27 Sep 2017
       
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