# taz.de -- Streit vor Gericht über „Spaghettimonster“: Pasta nicht als Religion durchnudeln
       
       > Ist die Spaghettimonster-Kirche eine Weltanschauung? Auch in der
       > Neuauflage des Prozesses droht den „Pastafaris“ eine Niederlage vor
       > Gericht.
       
 (IMG) Bild: Rüdiger Weida von der „Kirche der fliegenden Spaghettimonster“ in Templin
       
       Brandenburg (dpa) | Ist die „Spaghettimonster-Kirche“ in Templin
       (Uckermark) eine Weltanschauung? Darüber berät derzeit das
       Oberlandesgericht Brandenburg/Havel – und tendiert eher in Richtung Nein.
       Das jedenfalls deutete sich am Freitag in dem Berufungsverfahren an, sagte
       Gerichtssprecherin Judith Janik auf Anfrage.
       
       Der Parodieverein „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“ sieht sich
       selbst als Weltanschauungsgemeinschaft und verlangt die gleichen Rechte wie
       etablierte Kirchen. Vom Auftreten, äußeren Erscheinungsbild und dem
       geistigen Gehalt der Anschauungen her sähen das die Richter aber anders,
       sagte die Sprecherin.
       
       Es sei auch die Satzung des Vereins berücksichtigt worden, so die
       Sprecherin weiter. Die Mitglieder wollen sich mit anderen Überzeugungen,
       die sie als engstirnig ansehen, mit satirischen Mitteln auseinandersetzen.
       Die Anhänger nennen sich „Pastafari“.
       
       Nach weiteren Beratungen will das Gericht die endgültige Entscheidung am 2.
       August verkünden. Möglich sind sowohl Zurückweisung als auch Zulassung des
       Antrages auf Berufung. Der Vorsitzende des Vereins, Rüdiger Weida, äußerte
       sich zufrieden, dass das Gericht nun noch Zeit für die Entscheidung habe.
       „Ich rechne mit einem positiven Ausgang“, sagte er.
       
       Der Verein hatte das Land – vertreten vom Landesbetrieb Straßenwesen –
       verklagt, weil er vier Tafeln aufstellen wollte. Zuvor hatte das
       Landgericht Frankfurt (Oder) im April 2016 geurteilt, dass es dafür keine
       wirksame Vereinbarung gebe.
       
       Bis zum Ende des Streits darf der Verein mit Genehmigung der Verwaltung
       Schilder an anderen Stellen in der Stadt anbringen. Dort wird auch über
       Städtepartnerschaften von Templin informiert. Eigentlich wollen die
       „Pastafari“ gleichberechtigt für ihre „Nudelmessen“ an Masten mit der
       katholische und evangelischen Kirche werben.
       
       Die Kirche der „Spaghettimonster“ entstand vor mehr als zehn Jahren in den
       USA. Sie versteht sich als Kritik darauf, dass unter anderem der
       Kreationismus – die Ablehnung der Evolutionstheorie nach Charles Darwin –
       immer mehr Anhänger findet.
       
       7 Jul 2017
       
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