# taz.de -- G20-Proteste in Hamburg: Das sind die Alternativen
       
       > Massive Polizeieinsätze, friedliche Proteste. Bislang ist die Stimmung in
       > Hamburg ruhig. Heute startet der „Gipfel der Alternativen“. Was noch?
       
 (IMG) Bild: Machtdemonstration der Polizei: Wasserwerfereinsatz am Neuen Pferdemarkt
       
       Hamburg taz Ein Innenminister, der vor schwer bewaffneten Eliteeinheiten
       posiert. Ganze Hundertschaften, die jedes Zelt wegräumen, in dem jemand
       liegen könnte. Und vier Wasserwerfer, die am Dienstagabend vor Bier
       trinkenden Hamburgern ihre Spritzen zeigen – vor dem G20-Gipfel in Hamburg
       ist die Stimmung seitens der Gipfelgegner trotz eines massiven
       Polizeieinsatzes bislang ruhig und friedlich.
       
       Mit einem [1][„Gipfel der Alternativen“] soll heute auch der inhaltliche
       Protest beginnen – und aufzeigen, wie eine Welt aussehen könnte, die
       anders, schöner, besser ist.
       
       Ehe am Freitag der offizielle G20-Gipfel beginnt, werden in der
       „Kulturfabrik Kampnagel“ in Hamburg dazu am Mittwoch und Donnerstag
       dutzende Sprecherinnen und Sprecher aus zahlreichen Ländern erwartet, die
       dort gemeinsam mit Aktivisten von Organisationen wie Attac, Greenpeace oder
       dem Deutschen Gewerkschaftsbund über globale Gerechtigkeit, die Zukunft des
       Welthandels und die nachhaltige Bekämpfung von Armut beraten wollen. Die
       Veranstaltung steht unter der Überschrift „Gipfel für globale Solidarität“.
       
       ## Tanzen gegen Erstarrung
       
       Für besonderes Aufsehen wird heute auch eine Aktion sorgen, die am Mittag
       in der Hamburger Innenstadt stattfinden soll. Dann werden im Rahmen der
       Kunstaktion „1.000 Gestalten“ mit Lehm beschmierte Menschen durch die Stadt
       wandeln. Mit der Live-Performance soll ein ruhiges, aber unübersehbares
       Zeichen gesetzt werden. Die Schauspieler wollen damit dazu anregen, über
       die Erstarrung in globalen Krisen nachzudenken – und wie sich Menschen aus
       dieser Erstarrung befreien können.
       
       Für den Abend ist in Hamburg eine sogenannte Nachttanzdemonstration gegen
       den anstehenden G20-Gipfel angemeldet, zu dem ab Freitag neben Angela
       Merkel und zahlreichen weiteren Staatschefs wie dem Kanadier Justin Trudeau
       auch so umstrittene Personen wie Donald Trump, Wladimir Putin und Recep
       Tayyip Erdogan in Hamburg erwartet werden. Seit Tagen befindet sich die
       Stadt daher im Ausnahmezustand. 20.000 Polizisten sind im Einsatz,
       Polizeikolonnen sind im Stadtbild unübersehbar.
       
       Auch Wasserwerfer und Räumfahrzeuge sind stationiert. Die
       Sicherhietsbehörden bereiten sich auf schwere Ausschreitungen vor und
       werden nicht müde zu betonen, wie gut sie gewappnet sind und wie hart sie
       durchgreifen werden.
       
       ## Machtdemonstration der Polizei
       
       Einen – wenn auch nur minimalen – Vorgeschmack darauf gab es etwa bei der
       umstrittenen Räumung eines [2][Protestcamps in Hamburg-Entenwerder] sowie
       am Mittwochabend in St. Pauli. Beim „hedonistischen Massencornern“ hatten
       am Abend hunderte Hamburgerinnen und Hamburger an Ecken rumgesessen – und
       Bierchen getrunken. Am Pferdemarkt im alternativ geprägten Stadtteil St.
       Pauli fuhr die Polizei dabei mit vier Wasserwerfern und hunderten
       Polizisten auf.
       
       Die Beamten räumten die Straße einmal hin und einmal her, wiederholten in
       öffentlichen Durchsagen immer wieder, dass alle sich von Straftätern
       distanzieren sollten – obwohl überhaupt keine Straftaten zu verzeichnen
       waren. Anschließend setzten sie ihren Wasserwerfer ein – wenn auch
       weitgehend nur zu Demonstrationszwecken.
       
       Über die Entwicklungen des heutigen Tages und des weiteren G20-Gipfls sowie
       der Proteste dagegen berichtet die taz in ihrem [3][Liveblog] auf taz.de.
       
       5 Jul 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://solidarity-summit.org/
 (DIR) [2] https://g20camp.noblogs.org/
 (DIR) [3] /!5425982/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
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