# taz.de -- Weltglücksbericht 2017: Das Jauchzen an den Fjorden
       
       > Trotz der ständigen Dunkelheit: Norwegen ist laut einer Studie
       > internationaler Forscher das glücklichste Staatsvolk der Welt. Wie kommt
       > das?
       
 (IMG) Bild: So schön kann Norwegen sein. Kein Wunder, dass es den Leuten dort so gut geht
       
       Geld allein macht nicht glücklich – aber auch nicht unglücklich. Dass die
       Norweger und Norwegerinnen [1][das glücklichste Staatsvolk der Welt sein
       sollen], nimmt daher nicht wunder. Da braucht man keine Wikinger- oder
       Elfengeschichten bemühen, auch nicht die hellen Polartage oder wunderschöne
       Fjorde: Die meisten Norweger haben schlicht keine oder nur geringe
       materielle Sorgen. Anders gesagt: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Und
       deshalb sind die Norweger eben glücklich – trotz Kälte und Schnee, viel
       Wind und Regen, langen Winternächten und teurem Alkohol.
       
       Was aber sorgt für den materiellen Wohlstand? Na klar, das Erdöl und das
       Erdgas, das die Norweger in alle Welt verkaufen, damit es dort verbrannt
       wird und das Klima anheizt. Folgerichtig will Norwegen etwas fürs grüne
       Gewissen tun und Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten. Elektrofahrzeuge,
       von Wind- und Wasserkraft angetrieben, sollen sie ersetzen.
       
       Aber wir wollen nicht mäkeln: Denn im Unterschied zu anderen ölreichen
       Ländern – Saudi-Arabien etwa oder Kuwait oder Iran oder Venezuela oder
       Russland – macht Norwegen vieles richtig, damit es der Bevölkerung gut
       geht. Bringen wir es auf den Punkt: Freiheit, Gleichheit, Sicherheit
       (nämlich soziale und innere). Dazu staatliche Institutionen, auf die sich
       die Menschen verlassen können, und eine intakte Umwelt.
       
       Gibt es also rein gar nichts zu meckern an dem schönen Bild Norwegens?
       Vielleicht das: Weil immer mehr Erdenbürger Teil haben wollten am großen
       Glück zwischen Oslo und Tromsø, machte die Regierung die Grenzen dicht für
       Flüchtlinge. Dabei, heißt es häufig, ist das wahre Glück doch eines:
       grenzenlos.
       
       20 Mar 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://worldhappiness.report/ed/2017/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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