# taz.de -- Einigung nach Verhandlungen bei UNO: 72-stündige Waffenruhe im Jemen
       
       > Die Konfliktparteien im Jemen haben sich in Verhandlungen auf eine
       > Feuerpause geeinigt. Diese soll in der Nacht zu Donnerstag beginnen.
       
 (IMG) Bild: Feuer und Rauch nach einem Angriff der von den Saudis geführten Koalition
       
       New York afp | Die UNO hat eine 72-stündige landesweite Waffenruhe für den
       Jemen verkündet. Die dreitägige, erneuerbare Feuerpause werde am Mittwoch
       um 23.59 Uhr Ortszeit in Kraft treten, teilte der UN-Sondergesandte für den
       Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, am Montagabend in New York mit. Er habe
       von „allen jemenitischen Parteien“ die Zusicherung erhalten, dass sie sich
       an die Waffenruhe halten würden.
       
       Nach einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition
       [1][auf eine Trauerfeier in Sanaa am 8. Oktober] mit mehr als 140 Toten war
       international der Druck gestiegen, in dem Konflikt zu einer Waffenruhe
       zurückzukehren. Am Sonntag rief US-Außenminister John Kerry nach Gesprächen
       mit europäischen Kollegen in London die Konfliktparteien zu einer
       sofortigen Waffenruhe sowie zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
       
       Im Jemen hatten die schiitischen Huthi-Rebellen im Januar 2015 Sanaa unter
       ihre Kontrolle gebracht und Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht aus
       der Hauptstadt gezwungen. Als die Rebellen und ihre Verbündeten in der
       Armee im März 2015 auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten, floh Hadi
       weiter nach Riad. Daraufhin griff Saudi-Arabien an der Spitze einer
       Militärkoalition ein, um die Huthis zurückzudrängen.
       
       Seither wurden in dem Konflikt nach Angaben der UNO fast 6900 Menschen
       getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Zudem lösten die Kämpfe eine
       schwere humanitäre Krise in dem verarmten Staat aus. Trotz der massiven
       Luftangriffe der Militärkoalition und der Entsendung von Bodentruppen
       kontrollieren die Rebellen jedoch weiterhin die Hauptstadt. Mehrmonatige
       Verhandlungen in Kuwait brachten im Frühjahr keine Fortschritte.
       
       Der UN-Sondergesandte bezeichnete die neue Waffenruhe als Wiederaufnahme
       einer Feuerpause vom 10. April, die später zusammengebrochen war. Er
       betonte, die neuerliche Waffenruhe werde „der jemenitischen Bevölkerung
       weiteres Blutvergießen ersparen und erlauben, die Lieferung humanitärer
       Hilfe auszuweiten“. Er rief alle Beteiligten auf, dafür zu sorgen, dass die
       Waffenruhe zur dauerhaften Beilegung des Konflikts führt.
       
       18 Oct 2016
       
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