# taz.de -- Folgen der Digitalisierung: Sparen bei der Morgenpost
       
       > Dumont-Konzern plant bei „Mopo“ ein Viertel der Stellen abzubauen. Nach
       > Einschätzung des Betriebsrats trifft es vor allem die Politikredaktion
       
 (IMG) Bild: Von Sparmaßnahmen bedroht: Redaktion der Morgenpost in Hamburg Bahrenfeld.
       
       HAMBURG taz | Kahlschlag bei der zur Mediengruppe DuMont Schauberg
       gehörenden Hamburger Morgenpost (Mopo): DuMont plant offenkundig, 25
       Prozent der Redaktionsstellen im Rahmen des Konzernkonzeptes „Perspektive
       Wachstum“ bei dem Boulevardblatt abzubauen. Dafür liegen dem
       Mopo-Betriebsrat konkrete Informationen vor, über die er am Donnerstag die
       Belegschaft informierte. Das wäre ein einmaliger Einschnitt in die
       Geschichte des einstmals sozialdemokratischen Traditionsblattes.
       
       Nach Einschätzung des Betriebsrats werden vor allem Stellen in der
       Politikredaktion betroffen sein. So soll wohl eine „Optimierung“ der
       Zusammenarbeit zwischen den DuMont-Blättern Berliner Zeitung, Berliner
       Kurier, Kölner Stadtanzeiger und Kölner Express angestrebt werden. Da dies
       rechnerisch jedoch nicht ausreiche, werden auch Stellen in der
       Lokalredaktion betroffen sein.
       
       Hintergrund ist auch eine weitere Fokussierung auf den Digitalbereich. „Wir
       gehen davon aus, dass die Produktion der Inhalte und das Schreiben stark
       getrennt wird, sodass vermutlich ein Newsdesk per Knopfdruck für die
       Kanalbelieferung sorgt und eine kleine Produktionseinheit hart schuften
       muss für die beiden Kanäle Print und Online“, schreibt der Betriebsrat. „In
       der Stadt Hamburg ergeben sich 90 Prozent unseres Umsatzes aus der
       Printausgabe, deshalb muss immer eine Doppelstrategie verfolgt werden.“
       
       Bereits im vorigen Jahr hatte es erhebliche Einschnitte bei der Mopo im
       Rahmen der Restrukturierungsvorgaben des Eigners Presse- und Medienhaus
       GmbH & Co KG in Berlin gegeben, an dem DuMont mit 65 Prozent die Mehrheit
       hält. Die Hamburger DJV-Landesvorsitzende Marina Friedt kritisiert die
       DuMont-Pläne. „Die Mopo ist eine wichtige Stimme im Hamburger Medienmarkt.
       Sie braucht keine weiteren Einsparungen, sondern Investitionen in eine
       starke, kompetente und motivierte Redaktion.“
       
       13 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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