# taz.de -- Älteste Moschee Berlins wird saniert: Wudu in Wilmersdorf
       
       > Die 1927 im indisch-islamischen Stil erbaute Moschee muss grundlegend
       > saniert werden. Die Gemeinde hofft auf Spenden und Gelder der
       > Lottostiftung.
       
 (IMG) Bild: Die 1927 eröffnete Moschee in Wilmersdorf auf einer frühen Postkarte
       
       „Das Verhältnis zwischen Moschee und Gemeinde und den Berliner Behörden
       hätte nicht besser sein können. Wir rannten mit allen Anliegen stets offene
       Türen ein. Die Medien zeigten sich an unseren Aktivitäten ernsthaft
       interessiert und waren stets offen für Informationen über den Islam und aus
       der Welt des Islam.“
       
       Diese Nachrichten sind leider nicht aktuell. Ein Berliner Muslim schrieb
       sie in den 50er Jahren: Mohammed Aman Hobohm, damals Hilfsimam in der
       ältesten deutschen Moschee, die seit 1927 in Wilmersdorf steht. Hobohm, der
       1939 zum Islam konvertierte und zuvor mit Vornamen Herbert hieß, war später
       Wirtschafts- und Kulturattaché in deutschen Botschaften in London und Riad
       sowie Vizevorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Er starb
       2014.
       
       Solche Karrieren wie Nachrichten erscheinen in der antiislamischen Stimmung
       von heute schwer vorstellbar. Die Moschee in Wilmersdorf gibt es aber noch.
       Der Bau ist indes stark renovierungsbedürftig. Der neue Imam der Gemeinde,
       Amir Aziz, seit vergangenem Jahr im Amt, will das angehen.
       
       1,5 bis 2,5 Millionen Euro werde die Sanierung der unter Denkmalschutz
       stehenden, im indisch-islamischen Stil erbauten Moschee etwa kosten, sagt
       der Chef des beauftragten Architektenbüros D:4, Marcus Nitschke. Es ist die
       erste Moschee, die das auf Sakralbauten spezialisierte Büro saniert. „Sonst
       machen wir Kirchen“, sagt Nitschke. Denn: „Wo gibt es in Deutschland schon
       sanierungsbedürftige Moscheen?“
       
       Die Kosten will die Gemeinde mit Spenden und der Hilfe der Lottostiftung
       stemmen. Einen Teil übernimmt das Landesamt für Denkmalschutz. 2017 sollen
       die Bauarbeiten losgehen. Dann könnte die Moschee endlich auch Räume für
       die vorgeschriebene Waschung vor dem Gebet – „Wudu“ – bekommen, die bislang
       im benachbarten Wohnhaus des Imams vollzogen werden muss.
       
       21 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alke Wierth
       
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