# taz.de -- Kampf gegen Erderwärmung: Weg frei für zwei Grad weniger
       
       > Das ging aber schnell: Knapp ein Jahr nach der Konferenz von Paris kann
       > das Weltklimaabkommen nun in Kraft treten.
       
 (IMG) Bild: Hoffnungsschimmer für das Weltklima? Auf unter zwei Grad Celsius soll die Erderwärung beschränkt werden
       
       Straßburg dpa | Der historische Pariser Klimavertrag kann Anfang November
       in Kraft treten. Das Europaparlament votierte am Dienstag in Straßburg mit
       überwältigender Mehrheit für das erste weltweit verbindliche Abkommen zum
       Kampf gegen die Erderwärmung – damit sind die Voraussetzungen erfüllt. Mit
       dem Vertrag verpflichtet sich die Weltgemeinschaft, die Erderwärmung auf
       „deutlich unter zwei Grad“ Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit
       zu begrenzen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der in Straßburg dabei war,
       würdigte den Moment als historisch.
       
       Damit das im Dezember in Paris vereinbarte Klimaabkommen in Kraft tritt,
       müssen es mindestens 55 Vertragsparteien ratifizieren, die für wenigstens
       55 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind.
       Mit der EU ist auch die zweite Schwelle erreicht. Damit die
       EU-Ratifizierung auch offiziell vollzogen ist, müssen die EU-Staaten noch
       einmal zustimmen. Dies soll bis spätestens Mittwoch geschehen sein – gilt
       aber nach dem Grundsatzbeschluss der Umweltminister vergangene Woche als
       reine Formalie.
       
       Am Freitag wollen EU-Vertreter die nötigen Papiere in New York an die
       Vereinten Nationen übergeben. In rund einem Monat soll das Abkommen, das
       von 2020 an gilt, dann offiziell in Kraft treten. Erst dann müssen die
       Partner die zugesagten Klimaschutzmaßnahmen verbindlich umsetzen. Die EU
       als Ganzes hat versprochen, bis 2030 mindestens 40 Prozent weniger
       Treibhausgase auszustoßen als 1990. Wie dies genau erbracht werden soll,
       ist noch nicht beschlossen.
       
       EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) wies darauf hin, dass seit der
       Konferenz von Paris nicht einmal ein Jahr vergangen sei – der Prozess ging
       ungewöhnlich schnell. „Zwischen der Verabschiedung und der Unterzeichnung
       des Kyoto-Abkommens vergingen acht Jahre“, betonte er. Das Kyoto-Protokoll
       ist der Vorläufer des Klimapakts von Paris. Insgesamt stimmten 610
       Abgeordnete für das Paris-Abkommen, 38 Parlamentarier votierten dagegen, es
       gab 31 Enthaltungen.
       
       4 Oct 2016
       
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