# taz.de -- Proteste gegen Mexikos Präsident: „Tritt zurück“
> Tausende demonstrieren gegen den Präsidenten Peña Nieto. Sie protestieren
> gegen Korruption und Versagen im Kampf gegen die Drogenkriminalität.
(IMG) Bild: Anti-Peña-Demonstrantin bei einer Kundgebung im September
Mexiko-Stadt afp | In Mexiko haben tausende Demonstranten den sofortigen
Rücktritt von Staatschef Enrique Peña Nieto gefordert. Die Demonstranten
marschierten am Donnerstag durch die Hauptstadt in Richtung Zocalo-Platz,
wo am Freitag traditionell der mexikanische Unabhängigkeitstag gefeiert
wird. „Peña Nieto unfähig – Tritt' zum Wohle Mexikos zurück“ stand auf
einem Spruchband der Demonstranten. Ein massives Polizeiaufgebot hinderte
sie daran, weiter auf den Platz vorzudringen.
Die Demonstranten warfen dem Präsidenten und seiner Regierung Korruption
sowie Versagen im Kampf gegen die in Mexiko grassierende Drogenkriminalität
vor. Angehörige der in Mexiko seit zwei Jahren vermissten 43 Studenten
schlossen sich dem Protest an. Die Studenten wurden von Polizisten entführt
und mutmaßlich von Drogenbanden ermordet; bis zum heutigen Tag ist das
Gewaltverbrechen aber nicht aufgeklärt.
Heftig kritisiert wurde abermals auch, dass der Präsident Ende August den
republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wie einen
Staatsgast empfangen hatte. Trump hatte zuvor mexikanische Einwanderer als
„Drogendealer“ und „Vergewaltiger“ geschmäht und für den Fall seines
Wahlsiegs den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko angekündigt – den
Mexiko bezahlen soll.
Peña Nieto ist seit 2012 im Amt. Seine Popularität ist auf einem Tiefpunkt
angelangt; in den jüngsten Umfragen liegen seine Zustimmungswerte bei nur
23 Prozent.
16 Sep 2016
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