# taz.de -- Vorwürfe gegen Bauernfunktionäre: Tierleid in Ställen von Agrarlobbyisten
       
       > Aktivisten filmen in Betrieben von hochrangigen Bauern-Vertretern
       > blutende Schweine, verdreckte Puten und brutale Tötungen von Ferkeln.
       
 (IMG) Bild: Die Bilder der Tierrechtler zeigen auch Schweine mit großen Wunden
       
       Berlin taz | Auch in den Ställen führender Funktionäre der Agrarlobby ist
       offenbar gegen den Tierschutz verstoßen worden. Die Tierrechtsorganisation
       [1][Animal Rights Watch (Ariwa)] veröffentlichte am Freitag heimlich
       aufgenommene Bilder etwa von blutenden Schweinen, von verdreckten Puten,
       die sich gegenseitig schwere Wunden zufügen, und von der brutalen Tötung
       von Ferkeln. Einige der Aufnahmen zeigten Veterinären zufolge eindeutig
       Gesetzesverstöße, berichtete die ARD-Sendung „[2][Panorama]“.
       
       Solche Videos aus deutschen Ställen hatte es schon häufiger gegeben. Oft
       verteidigte sich die Branche damit, dass es sich um Einzelfälle handele.
       Dieses Mal nun trifft es Spitzenvertreter der „modernen Landwirtschaft“ mit
       Vorbildfunktion, zum Beispiel den Präsidenten des Westfälisch-Lippischen
       Landwirtschaftsverbandes, Johannes Röring. Er ist auch
       CDU-Bundestagsabgeordneter und leitet den Fachausschuss Schweinefleisch des
       Deutschen Bauernverbandes.
       
       Betroffen sind neben anderen zudem die Vorsitzenden des Zentralverbandes
       der Deutschen Schweineproduktion, Paul Hegemann, des Verbands Deutscher
       Putenerzeuger, Thomas Storck, und des Thüringer Bauernverbands, Helmut
       Gumpert.
       
       Röring bestritt [3][in einer Stellungnahme] nicht die Echtheit der
       Aufnahmen, sondern nur, dass sie Tierschutzverstöße zeigten. Storck räumte
       frühere Probleme in seiner Putenhaltung ein. Die verantwortlichen
       Tierbetreuer habe er Anfang 2016 entlassen. Sie hätten seine Anweisungen
       missachtet. [4][Hegemann teilte mit], dass die verletzten Schweine in
       seinem Betrieb tierärztlich behandelt worden seien. Gumperts Verband und
       Betrieb waren auf taz-Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
       
       Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft wertete die Vorwürfe als
       Argument gegen Großbetriebe, in denen die Eigentümer die Betreuung der
       Tiere Lohnarbeitern überließen. Die Umweltorganisation Greenpeace verlangte
       den Rücktritt der Funktionäre, falls die Bilder authentisch seien.
       
       23 Sep 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.ariwa.org/aktivitaeten/aufgedeckt/recherchearchiv/1239-deutschlands-wichtigste-agrarlobbyisten.html
 (DIR) [2] https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Massive-Tierschutzv-Problem-bei-Bauern-Chefs,tierschutz248.html
 (DIR) [3] http://www.johannes-roering.de/lokal_1_1_316_Stellungnahme-zur-Berichterstattung-von-%E2%80%9EPanorama%E2%80%9C-am-22092016.html
 (DIR) [4] http://www.zds-bonn.de/aktuelles/erklaerung-des-zds-zum-panorama-beitrag-vom-22-09.html
       
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 (DIR) Jost Maurin
       
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