# taz.de -- Channing Tatum in Film-Remake: Ein Sexobjekt für Disney
       
       > In der Neuverfilmung von „Splash“ soll ein Mann die Rolle der
       > Meerjungfrau übernehmen. Muss man sich um die Disney'sche
       > Rollenverteilung sorgen?
       
 (IMG) Bild: Noch mit Hose: Daraus könnte im Remake eine Flosse werden
       
       Und noch ein Remake: Nach der [1][Neuverfilmung von Ghostbusters], in der
       ausschließlich Frauen die Hauptrolle spielen, zieht Disney nach. In einem
       Remake von „Splash: Jungfrau am Haken“ soll ein Mann die Rolle der
       Meerjungfrau übernehmen. Ist Disney nun total 2016? Weicht der Konzern etwa
       von seinen stets starren Geschlechterrollen ab?
       
       Im Original geht es in der Liebeskomödie „Splash“ aus den 80er Jahren um
       eine Meerjungfrau, die einen kleinen Jungen, gespielt von Tom Hanks, aus
       dem Meer rettet. Zwanzig Jahre später verlieben sich die beiden unsterblich
       ineinander. Disney'sche Romantikvorstellung pur.
       
       Im Remake soll die Story dieselbe sein, es werden lediglich die
       Geschlechter vertauscht, [2][wie das Branchenmagazin Variety berichtet].
       Diesmal übernimmt der Schauspieler und Produzent Channing Tatum die Rolle
       der Meerjungfrau und Schauspielerin Jillian Bell die des kleinen Jungen.
       Die Meerjungfrau wird zum Meerjungmann, der kleine Junge zum kleinen
       Mädchen. Wie originell.
       
       Da sind wir also wieder bei den typisch, sexistischen Rollenbildern, die
       2016 eigentlich niemand mehr sehen will. Disney könnte in diesem Remake so
       vieles anders machen: Mann verliebt sich in Mann, Frau verliebt sich in
       Frau, der zur Meerjungfrau gewordene Mann hat zur Abwechslung keinen
       Sixpack, sondern will vielleicht tatsächlich zur Frau werden. Stattdessen
       scheint dieses Remake weniger 2016 zu sein, als das Original aus den 80ern:
       Da war wenigstens die Frau die starke Heldin, die den hilflosen Jungen
       rettet und nicht – wie immer – umgekehrt.
       
       Noch dazu trägt der Meerjungmann im echten Leben einen ganz besonderen
       Titel: „Sexiest Man Alive 2012“. In Tanzfilmen wie „Step Up“ und „Magic
       Mike“ tanzt sich Channing Tatum mit seinem durchtrainierten Körper, meist
       oberkörperfrei in die Herzen der Frauen. Ein einziges, männliches
       Sexobjekt. Kann man schon machen, aber neu ist das nicht.
       
       3 Aug 2016
       
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 (DIR) [2] http://variety.com/2016/film/news/splash-remake-channing-tatum-jillian-bell-1201827697/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michelle Sensel
       
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