# taz.de -- Bachmann-Preis für Sharon Dodua Otoo: Mit dem Ei zum Gewinn
       
       > Für ihre Satire „Herr Gröttrup setzt sich hin“ bekommt die Britin Sharon
       > Dodua Otoo den Bachmann-Preis. In dem Text wagt ein Frühstücksei den
       > Aufstand.
       
 (IMG) Bild: Hat allen Grund zum Strahlen: Sharon Dodua Otoo (2.v.l.) am Sonntag in Klagenfurt
       
       Klagenfurt dpa | Die Schriftstellerin [1][Sharon Dodua Otoo] ist mit dem
       [2][40. Ingeborg-Bachmann-Preis] ausgezeichnet worden. Die gebürtige Britin
       mit Wurzeln in Ghana erhielt die Ehrung am Sonntag in Klagenfurt für ihren
       Text „Herr Gröttrup setzt sich hin“. Die Jury lobte die unangestrengte
       Satire über den deutschen Alltag, in dem ein Frühstücksei den Aufstand
       wagt.
       
       Im deutschsprachigen Literaturbetrieb war Sharon Dodua Otoo bislang wenig
       bekannt. Dabei ist das Spektrum der 1972 in London geborenen und in Berlin
       lebenden Schriftstellerin groß: „Gewöhnlicherweise beschreibe ich mich als
       schwarze britische Mutter, Aktivistin, Autorin und Herausgeberin“, schreibt
       Otoo über sich selbst. Dabei kommt der Humor aber nicht zu kurz.
       
       Die Britin ist Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe „Witnessed“.
       Ihre erste Novelle erschien 2012 im Verlag [3][edition assemblage]. Ein
       Jahr später folgte die deutsche Übersetzung unter dem Titel „die dinge, die
       ich denke, während ich höflich lächle“. Ihre jüngste Novelle
       „Synchronicity“ kam 2014 auf den Markt. Darüber hinaus hat sie bereits
       mehrere Kurzgeschichten wie „Whtnacig Pnait (Watching Paint)“
       veröffentlicht.
       
       Zum Bachmann-Preis wurde sie von der deutschen Jurorin Sandra Kegel
       eingeladen. Über die Geschichte des renommierten Wettlesens am Wörthersee
       wusste Otoo bis dahin nicht Bescheid.
       
       Ihr Lieblingsbuch „Menschenkind“ stammt von Toni Morrison, der
       amerikanischen Tochter schwarzer Arbeiter. Der Roman widmete sich jenen
       Millionen, die einst dem Sklavenhandel zum Opfer fielen.
       
       14 Teilnehmer hatten sich in einem dreitägigen Wettlesen in der
       „Literaturarena“ am Wörthersee um die Auszeichnung und drei weitere Preise
       beworben.
       
       Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis ist nach der österreichischen
       Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannt und gilt als eine
       der renommiertesten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
       
       3 Jul 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://about.me/sharonotoo
 (DIR) [2] http://bachmannpreis.orf.at/
 (DIR) [3] https://www.edition-assemblage.de/
       
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