# taz.de -- Welche Wecker wecken wirklich?: Besuch im Bett
       
       > Bei der Zeitumstellung wird eine Stunde „geklaut“. Das macht das
       > Aufstehen schwer. Unsere Autorin hat deshalb fünf Tage lang Wecker-Apps
       > getestet.
       
 (IMG) Bild: Dieser Wecker kann klingeln. Das Smartphone kann mehr
       
       Montag: Wilde Tiere Um den Wecker morgens auszustellen, muss man es in
       einem Spiel mit Tieren aufnehmen. Dabei kann man zwischen drei Tieren
       wählen: Löwe, Katze und Hahn. Dem Löwen muss man zum Beispiel die Mähne
       zupfen. Er brüllt laut, als würde ich ihm die Zähne ziehen.
       
       Schade ist, dass es nur drei Tiere gibt, für mehr muss ich zahlen. Für mich
       ist die App nichts – zu brutal.
       
       Dienstag: Ist 7 – 1 + 5 = 14? Beim „Mathe-Wecker“ wählt man zwischen drei
       Schwierigkeitsgraden und erhält bis zu zehn Fragen. Beantwortet man eine
       falsch, kommt eine weitere dazu. Ist 7 – 1 + 5 = 14? Der Wecker klingelt,
       bis alle Fragen beantwortet sind. Nach den Aufgaben war ich wach.
       
       Mittwoch: Wildfremde im Bett Vor dem Mittwoch graute mir. Mit der App
       „Wakie“ sind Leute auf der ganzen Welt miteinander vernetzt. Die App wird
       nicht nur als Wecker benutzt, aber man kann sich zum Aufwachen mit einem
       Fremden über sein Liebesleben unterhalten oder sich etwas vorsingen lassen.
       
       Beim Stellen des Weckers wird das Geburtsdatum abgefragt, angeblich, um den
       perfekten Gesprächspartner zu finden. Zuerst rief jemand aus Italien an.
       Ich hörte: „Hello. Hello. Hello“ aus dem Hörer, sagte „Good Morning“, aber
       entweder war mein Gegenüber nicht gesprächig oder hörte mich nicht. Beim
       zweiten Klingeln war ein weiblicher Roboter mit amerikanischem Akzent dran.
       Sie wünschte mir einen guten Morgen. Der dritte Anruf kam aus dem Irak. Es
       rauschte in der Leitung, und ich legte genervt auf.
       
       Wer mit den Anrufern Kontakt halten will, kann das tun, die Nummer bleibt
       geheim – das verhindert Telefonterror.
       
       Donnerstag: Schlafkontrolle Am Donnerstag benutzte ich „Sleep Science“. Ich
       vermutete, die App würde ausrechnen, zu welcher Zeit ich am leichtesten aus
       dem Bett komme. Doch der Wecker erkennt zwar Wach- und Schlafphasen, weckte
       dann aber doch zu der von mir vorgegebenen Zeit. Legt man das Handy neben
       sich ins Bett, zeichnet es in der Nacht Bewegungsmuster auf. Diese finden
       sich in verschiedenen Kurven wieder.
       
       Mit der App kann man über lange Zeit hinweg sehen, wie viel Schlaf man
       hatte und wie lange man eigentlich schlafen wollte. Zudem gibt es ein
       Protokoll, in das man Träume schreiben kann.
       
       Freitag: Gute-Laune-Musik „Bedr radio“ war mein Favorit. Mehrere
       Radiosender und Musikgenres stehen zur Auswahl. Mit meinem Lieblingssender
       im Livestream startete ich gut gelaunt und pünktlich in den Tag. Dazu gab
       es aktuelle Nachrichten und das Wetter. Aber: Gibt es dafür nicht längst
       Radiowecker?
       
       26 Mar 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ann-Christin Korsing
       
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