# taz.de -- Kommentar Rückeroberung von Palmyra: Ein Sieg auch über die Opposition
       
       > Einmal mehr haben das syrische Assad-Regime und sein russischer
       > Verbündeter ihre Karten klug ausgespielt. Die Botschaft ist klar.
       
 (IMG) Bild: Freuen sich über die Rückeroberung von Palmyra: Assads Truppen
       
       Die Eroberung Palmyras ist eine unbestreitbar positive Entwicklung: Wer
       wollte nicht, dass die Dschihadisten vertrieben und das Weltkulturerbe des
       ostsyrischen Ortes gerettet werden? Doch dieser Sieg ist auch einer des
       Regimes in Damaskus – wie es der syrische Kultusminister zusammenfasst: Die
       ganze Welt schulde dem syrischen Präsidenten und Führer Dank, weil er die
       Altertümer schützen ließ.
       
       Die syrische Opposition steht den neuen Eroberungszügen skeptisch
       gegenüber. „Palmyra, das von einem Assad-Regime erobert wird, ist wie ein
       Warschau, das von den Sowjets ‚befreit‘ wird“, fasst der Tweet eines
       Oppositionellen das zusammen. Für sie ist Palmyra dabei nicht nur der
       Standort einzigartiger antiker Baudenkmäler, sondern auch der des
       berüchtigtsten Gefängnisses Assads: Palmyra war der Gulag der syrischen
       Diktatur.
       
       Als effektiver Partner im Kampf gegen den IS und damit als Alternative im
       Antiterrorkampf kann die Opposition sich nun erst recht nicht mehr
       präsentieren. Zu sehr ist sie in den letzten Monaten geschwächt worden,
       durch dieselben russischen Kampfjets, die nach einer vereinbarten
       Waffenpause mit den Rebellen nun endlich massiv gegen IS-Stellungen
       Angriffe fliegen.
       
       Das Regime und seine Partner nutzen die vereinbarte Feuerpause mit den
       Rebellen, um diesmal Territorium nicht von diesen, sondern vom IS
       zurückzuerobern. Das verbessert sicherlich das internationale Standing
       Assads als Bollwerk gegen den Terror und damit auch seine Position bei
       zukünftigen Friedensverhandlungen in Genf.
       
       Einmal mehr haben das Regime und sein russischer Verbündeter ihre Karten
       klug ausgespielt. Die Botschaft ist klar: Ohne uns geht in Syrien gegen den
       IS nichts, und deshalb kann es nur eine politische Zukunft mit dem Regime
       geben. Insofern haben sich die Gewichte in den letzten Tagen nicht nur
       militärisch gegen den IS, sondern auch politisch gegen die syrische
       Opposition verschoben.
       
       28 Mar 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Karim El-Gawhary
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Palmyra
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Baschar al-Assad
 (DIR) „Islamischer Staat“ (IS)
 (DIR) Russland
 (DIR) Abdel Fattah al-Sisi
 (DIR) Kurden
 (DIR) Palmyra
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Genf
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Palmyra
 (DIR) Palmyra
 (DIR) Palmyra
 (DIR) Genf
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Demonstrationen in Ägypten: Tausende auf der Straße
       
       In mehreren Städten Ägyptens regt sich Protest: Es geht um Pläne des
       Staatschefs, zwei Inseln an Saudi-Arabien abzutreten. Auch andere
       Forderungen werden laut.
       
 (DIR) Syrische Farce: Assad lässt wählen
       
       In den vom Regime kontrollierten Gebieten wird ein neues Parlament gewählt.
       Das Ergebnis dieser Wahl steht schon vorab fest.
       
 (DIR) Vormarsch der Regime-Armee in Syrien: IS aus weiterer Stadt vertrieben
       
       In Syrien hat die Armee des Assad-Regimes offenbar die IS-Miliz aus
       Al-Karjatain vertrieben. In Palmyra wurde unterdessen ein Massengrab
       entdeckt.
       
 (DIR) Kommentar Assads Zukunft in Syrien: Wahlen als Beruhigungsmittel
       
       Baschar al-Assad ist angeblich mit freien Wahlen einverstanden. Bei näherem
       Hinsehen zeigt sich, dass das kaum glaubwürdig sein kann.
       
 (DIR) Kommentar UNO-Flüchtlingskonferenz: Beschämendes Versagen
       
       Erbärmlicher Verlauf, klägliche Ergebnisse: Die UNO-Konferenz zu
       Flüchtlingen erinnert an eine Konferenz vor dem 2. Weltkrieg.
       
 (DIR) Syrische Flüchtlinge: Diese Kinder suchen eine neue Heimat
       
       Die UN appellieren auf einer Konferenz an ihre Mitgliedsstaaten,
       gestrandeten Syrern ein Zuhause zu geben. Doch die meisten winken ab.
       
 (DIR) Mögliche syrische Übergangsregierung: Assad will Opposition einbinden
       
       Syriens Staatschef will Rebellen in eine Übergangsregierung einbinden.
       Zentraler Streitpunkt bleibt aber sein Rücktritt – dazu äußert er sich
       nicht.
       
 (DIR) Nach Rückeroberung von Palmyra: Assads Armee kündigt Offensive an
       
       Die Truppen des syrischen Machthabers wollen von der Wüstenstadt aus
       weitere Gebiete vom IS erobern. Operationen in Raka sowie Deir Essor seien
       geplant.
       
 (DIR) Kampf gegen IS in Syrien: Palmyra unter Regimekontrolle
       
       Der Kampf um die historische Stadt soll entschieden worden sein:
       Regierungstruppen haben Palmyra, das seit Mai 2015 in der Hand des IS war,
       zurückerobert.
       
 (DIR) Heftige Kämpfe im syrischen Palmyra: Assad-Armee drängt IS weiter zurück
       
       Kurz sah es so aus, als ob die islamistische Terrormiliz die Truppen der
       Assad-Diktatur wieder aus der Stadt vertreiben würde. Doch das Militär
       bekam russische Unterstützung.
       
 (DIR) Offensive gegen den IS in Syrien: Armee erobert Zitadelle von Palmyra
       
       Mithilfe russischer Luftschläge hat die Assad-Armee die Zitadelle von
       Palmyra dem IS abgerungen. Unterdessen sollen im April die Genfer Gespräche
       weitergehen.
       
 (DIR) Offensiven gegen IS in Syrien und Irak: Iraker wollen Mossul zurückerobern
       
       Die syrische Armee rückt auf vom IS kontrollierte Antikenstadt Palmyra vor.
       Die irakische Armee erobert vom IS vier Dörfer in Provinz Niniwe zurück.