# taz.de -- Vor den Friedensverhandlungen zu Syrien: Brüchige Waffenruhe
       
       > 135 Menschen sollen in Syrien seit Ende Februar getötet worden sein –
       > allein in Gebieten mit offizieller Feuerpause. Die Friedensgespräche
       > verzögern sich.
       
 (IMG) Bild: Einig: Sergej Lawrow und John Kerry fordern einen möglichst raschen Start der Gespräche.
       
       Beirut rtr | Seit Beginn der Waffenruhe in Syrien vor gut einer Woche sind
       Beobachtern zufolge Hunderte Menschen bei anhaltenden Kämpfen ums Leben
       gekommen. Allein in Gebieten, in denen [1][seit dem 27. Februar] die
       Feuerpause gilt, habe es 135 Todesopfer gegeben, teilte die oppositionsnahe
       Beobachterstelle für Menschenrechte am Wochenende mit.
       
       Dort, wo auch offiziell weiter gegen Extremisten des Islamischen Staates
       und der Nusra-Front gekämpft wird, starben demnach mehr als 550 Menschen.
       Die Zahl der Toten zeigt, wie brüchig die Waffenruhe direkt vor den neuen
       Friedensgesprächen ist. Die Unterredungen in Genf sollten ursprünglich am
       Montag beginnen, verzögern sich nach Einschätzung der Vereinten Nationen
       (UN) aber bis mindestens Donnerstag.
       
       Die von Russland und den USA vermittelte Waffenruhe für einige Gebiete
       Syriens hat die Lage zwar etwas beruhigt. Doch die Rebellen werfen der
       syrischen Regierung vor, ihre Stellungen weiter ins Visier zu nehmen. Die
       Opposition hat ihren Unmut über die Umsetzung der Waffenruhe geäußert und
       ihre Teilnahme an den Gesprächen in der Schweiz bisher offengelassen.
       
       Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry,
       forderten der Regierung in Moskau zufolge einen möglichst raschen Start der
       Gespräche. Die UN begründeten die Verzögerungen mit organisatorischen
       Schwierigkeiten mit dem Kalkül, dass sich die Feuerpause zunächst noch
       verfestigen solle. Nun sollten die Vertreter der Konfliktparteien ab
       Mittwoch in Genf eintreffen, sagte der Sondergesandte Staffan de Mistura
       der Zeitung Al-Hajat.
       
       Direkte Zusammenkünfte seien vorerst nicht geplant. Eine erste Runde war im
       Januar schon vor dem eigentlichen Start vertagt worden. Der seit fünf
       Jahren andauernde Syrien-Krieg kostete über 250.000 Menschen das Leben.
       
       6 Mar 2016
       
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