# taz.de -- Nach den Anschlägen in der Türkei: Heftigste Angriffe auf Kurdenmiliz
       
       > Sieben Stunden lang soll die türkische Armee nordsyrische Kurdengebiete
       > beschossen haben. In Diyarbakir starben drei türkische Sicherheitskräfte.
       
 (IMG) Bild: Türkische Artillerie feuert Richtung Syrien.
       
       Istanbul dpa | Bei seinen bislang heftigsten Angriffen auf Nordsyrien hat
       das türkische Militär nach Angaben von Beobachtern erneut Gebiete unter
       Kontrolle der Kurdenmiliz YPG beschossen. Die Armee habe über fast sieben
       Stunden auf Grenzregionen nördlich und nordwestlich der Stadt Aleppo
       gefeuert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am
       Freitag.
       
       Auch die türkische Nachrichtenagentur DHA berichtete über Beschuss durch
       türkische Streitkräfte. Die Kurdenmiliz und ihre arabischen Verbündeten
       waren in den vergangenen Tagen in der Region weiter vorgerückt. Die
       Regierung in Ankara will das verhindern und beschießt die Kurden deswegen
       [1][seit Tagen].
       
       Bei Gefechten mit Kämpfern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in
       der südosttürkischen Kurden-Metropole Diyarbakir wurden unterdessen zwei
       türkische Soldaten und ein Polizist getötet. Die Armee teilte mit, die
       Sicherheitskräfte seien unter Beschuss geraten und dabei schwer getroffen
       worden. Sie seien im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben. Im
       Viertel Sur im Zentrum Diyarbakirs haben sich Anhänger der PKK verschanzt,
       die sich Gefechte mit den Sicherheitskräften liefern.
       
       Die türkische Regierung hat die PKK und ihren bewaffneten syrischen
       [2][Ableger YPG für den Anschlag von Ankara verantwortlich gemacht], bei
       dem ein Selbstmordattentäter am Mittwoch 28 Menschen mit in den Tod
       gerissen hatte. Die PKK und die YPG haben eine Beteiligung dementiert.
       
       ## Ausgangssperren in kurdischen Gebieten
       
       In weiten Teilen des Zentrums von Diyarbakir gilt seit dem 2. Dezember eine
       Ausgangssperre. Nach Angaben der Armee wurden dort seitdem mehr als 200
       PKK-Kämpfer getötet. Auch Zivilisten und zahlreiche Angehörige der
       Sicherheitskräfte kamen ums Leben.
       
       Ausgangssperren gelten derzeit außerdem in den mehrheitlich kurdischen
       Städten Cizre und Idil sowie eingeschränkt in Silopi. Angaben zu Opfern
       lassen sich in den Gebieten unter Ausgangssperre nicht unabhängig
       überprüfen.
       
       19 Feb 2016
       
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