# taz.de -- Export-Entwicklung in Japan: Größter Einbruch seit der Finanzkrise
       
       > Schlechte Nachrichten für die exportabhängige deutsche Wirtschaft: Es
       > verdichten sich Hinweise auf einen schwächeren Welthandel. Das zeigt sich
       > derzeit in Japan.
       
 (IMG) Bild: Die Exporte sind in Japan massiv zurückgegangen. Das hat auch Auswirkungen auf das Containerterminal in Tokio.
       
       Tokio rtr | Die japanischen Exporte sind im Januar so stark eingebrochen
       wie zuletzt während der Finanzkrise 2009. Die schwächere Nachfrage aus
       China und anderen wichtigen Absatzmärkten habe zu einem Rückgang um 12,9
       Prozent im Vergleich zum Vorjahr geführt, teilte das Finanzministerium am
       Donnerstag mit. Analysten hatten nur mit einem Minus von 11,3 Prozent
       gerechnet. Es war bereits die vierte Abnahme in Folge, bedingt vor allem
       durch geringere Ausfuhren von Stahl und Ölprodukten.
       
       Damit verdichten sich die Hinweise auf eine Schwäche im Welthandel: Die
       chinesischen Ausfuhren waren zum Jahresauftakt mit 11,2 Prozent ähnlich
       stark zurückgegangen. Für die exportabhängige deutsche Wirtschaft sind das
       schlechte Nachrichten. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr nur mit
       einem Exportwachstum von 3,2 Prozent nach 5,4 Prozent 2015.
       
       Allerdings könnten die Exportdaten aus den beiden größten Volkswirtschaften
       Asiens auch verzerrt sein. Denn das Neujahrsfest in der Volksrepublik wurde
       diesmal früher als im vergangenen Jahr gefeiert. In vielen Unternehmen wird
       dann nicht gearbeitet. Allein nach China – dem größten Handelspartner Japan
       - wurden 17,5 Prozent weniger Waren ausgeliefert.
       
       Die jüngsten Daten schüren dennoch Sorgen um den Zustand der japanischen
       Wirtschaft. Im Schlussquartal schrumpfte die drittgrößte Volkswirtschaft
       hinter den USA und China mit einer Jahresrate von 1,4 Prozent. Analysten
       rechnen zu Jahresbeginn bestenfalls mit einem leichten Wachstum. „Da die
       Exporte schlecht laufen, können wir nicht erwarten, dass sie das Wachstum
       im laufenden Quartal antreiben“, sagte der Chefvolkswirt des
       Forschungsinstituts Norinchukin, Takeshi Minami. Zur Ankurbelung der
       Kreditvergabe hatte die Notenbank im Januar Strafzinsen für Geschäftsbanken
       eingeführt.
       
       18 Feb 2016
       
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