# taz.de -- Inseln im südchinesischen Meer: China stellt offenbar Raketen auf
       
       > Die Paracel-Inselgruppe ist unter Kontrolle Chinas, wird aber von anderen
       > Ländern beansprucht. Nun hat China offenbar Raketen auf einer der Inseln
       > aufgestellt.
       
 (IMG) Bild: Umstrittene Inselgruppe: eine der Inseln im südchinesischen Meer.
       
       Peking/Rancho Mirage dpa | China hat im Streit um Gebietsansprüche im
       Südchinesischen Meer Boden-Luft-Raketen auf einer Insel in der Region
       stationiert. Das bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des taiwanesischen
       Verteidigungsministeriums. Auch das US-Verteidigungsministerium bestätigte
       die Verlagerung der Raketen, wie [1][der US-Sender Fox News] berichtete.
       Demnach zeigen Satellitenbilder zwei Raketenbatterien, die auf Woody Island
       aufgestellt wurden. Bei den Raketen handelt sich um ein System zur
       Verteidigung gegen Luftangriffe, das eine Reichweite von rund 200
       Kilometern hat.
       
       Woody Island gehört zur Paracel-Inselgruppe, die seit über 40 Jahren unter
       Kontrolle Chinas steht, aber auch von Taiwan und Vietnam beansprucht wird.
       Die Stationierung der Raketen wurde bekannt, während US-Präsident Barack
       Obama mehrere südostasiatische Staaten zu einer Konferenz in Kalifornien
       empfing, um über Möglichkeiten zur Entspannung des Konfliktes in der Region
       zu sprechen.
       
       „Wir werden weiterhin unseren Verbündeten und Partnern dabei helfen, ihre
       Marine-Fähigkeiten zu verstärken“, sagte Obama am Dienstag nach dem Ende
       des Asean-Gipfels in Rancho Mirage. Konflikte müssten friedlich und nach
       internationalem Recht beigelegt werden, sagte er mit Blick auf den
       Territorialkonflikt mit China.
       
       Das Südchinesische Meer liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den
       Philippinen. Ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs wird dort
       abgewickelt. In der Region werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet.
       China beansprucht jedoch 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen
       Gebietes, darunter Inseln und Riffe, die teils mehr als 800 Kilometer von
       der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste
       entfernt liegen.
       
       Vietnam hatte in der Vergangenheit mehrfach gegen chinesische Ölbohrungen
       vor seiner Küste protestiert, die Philippinen protestieren gegen
       chinesische Landaufschüttungen sowie den Bau von Leuchttürmen und einer
       Landbahn auf einigen der Riffe.
       
       Zuletzt hatte sich auch die USA verstärkt in den Konflikt eingeschaltet.
       Erst im Januar war ein US-Kriegsschiff in die von China beanspruchten
       Gewässer um die Paracel-Inseln eingedrungen. Im Dezember flog ein
       strategischer Bomber des Typs B52 über eine der von Peking beanspruchten
       Inseln. Die Aktion sei eine „ernsthafte militärische Provokation“,
       protestierte Peking damals. Washington sprach später von einer
       „unbeabsichtigten Aktion“.
       
       17 Feb 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.foxnews.com/world/2016/02/16/exclusive-china-sends-suface-to-air-missiles-to-contested-island-in-provocative-move.html
       
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