# taz.de -- Nach Indiens Absage an Facebook: Schlechte Witze aus Silicon Valley
       
       > Marc Andreessen ist Miterfinder des Webbrowsers und Facebook-Investor.
       > Mit seinen Ansichten zur indischen Geschichte bescherte er Facebook jetzt
       > ein PR-Debakel.
       
 (IMG) Bild: Mark Zuckerberg weist den Facebook-Investor nach seiner Indien-Entgleisung zurecht.
       
       Menlo Park dpa | Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich in der Diskussion
       um den in [1][Indien untersagten kostenlosen Internet-Service des
       Online-Netzwerks] von einem seiner wichtigsten Investoren distanziert.
       Webbrowser-Pionier und Risikokapitalist Marc Andreessen hatte nach der
       Entscheidung in einem [2][schnell wieder gelöschten polemischen Tweet]
       geschrieben: „Anti-Kolonialismus war für das indische Volk über Jahrzehnte
       wirtschaftlich katastrophal.“ Vor allem dieser Satz löste neben weiteren
       Vorwürfen Andreessens an die indische Regierung einen Sturm der Kritik aus.
       
       Zuckerberg [3][nannte Andreessens Äußerungen am Mittwoch] „sehr bestürzend“
       und betonte, sie entsprächen nicht den Ansichten von Facebook oder von ihm
       persönlich. Andreessen gehört dem einflussreichen Verwaltungsrat von
       Facebook an. Er entschuldigte sich bei Twitter für seinen Kommentar und
       versicherte, er sei „zu 100 Prozent gegen Kolonialismus“.
       
       Der 44-jährige Andreessen gehört zur Elite des Silicon Valley als
       Miterfinder des ersten Web-Browsers. Als Mitgründer der Risikokapital-Firma
       Andreessen Horowitz investierte er frühzeitig unter anderem in Facebook und
       Twitter sowie in die Spielefirma Zynga oder die Schnäppchen-Website
       Groupon.
       
       Indische Behörden hatten Facebooks Projekt für den kostenlosen Zugang zu
       einigen Online-Diensten am Montag einen Riegel vorgeschoben. Die Regulierer
       untersagten Telekom-Anbietern grundsätzlich Ausnahmeregelungen für einzelne
       Services. Davon ist auch Facebooks Angebot „Free Basics“ betroffen, das
       neben dem weltgrößten Online-Netzwerk auch Zugang zu ausgewählten
       Bildungs-, Gesundheits- und Job-Diensten bot.
       
       ## Netzneutralität geht vor
       
       Die Branchenaufsicht TRAI verwies auf eine strikte Umsetzung der Regeln zur
       sogenannten Netzneutralität, nach denen alle Daten in den Netzen gleich
       behandelt werden müssen. Für Facebook war es eine schmerzhafte Niederlage –
       der US-Konzern hatte in den vergangenen Wochen angesichts des drohenden
       Verbots eine massive PR-Kampagne in dem Land organisiert.
       
       Andreessen hatte der indischen Regierung unter anderem vorgeworfen, es sei
       „moralisch falsch“, der ärmeren Bevölkerung aus ideologischen Gründen
       kostenlose Internet-Zugänge zu verweigern. Vor allem sorgte aber sein Satz
       zur indischen Geschichte für Ärger – Indien war bis 1947 eine britische
       Kolonie. Er werde künftig Kommentare zu diesen Themen Leuten mit mehr
       Wissen und Erfahrung überlassen, schrieb Andreessen nun.
       
       11 Feb 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Gratis-Zugang-zum-Netz-in-Indien/!5276379/
 (DIR) [2] https://twitter.com/pmarca
 (DIR) [3] https://www.facebook.com/zuck/posts/10102645335962321?pnref=story
       
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