# taz.de -- Erdbeben auf Taiwan: Sieben Tote und 300 Verletzte
       
       > Bei einem Erdbeben sind mehrere Häuser in Taiwan eingestürzt, mindestens
       > sieben Menschen sind tot. In den Trümmern werden noch Menschen vermisst.
       
 (IMG) Bild: Es werden noch Überlebende gesucht: eingestürztes 17-stöckiges Gebäude in Taiwan.
       
       Tainan dpa | Nach dem Erdbeben im Süden Taiwans ist die Zahl der Toten auf
       mindestens sieben gestiegen. Rettungskräfte suchten am Samstag in den
       Trümmern nach Verschütteten. Mehr als 300 Verletzte wurden in
       Krankenhäusern behandelt, wie die Behörden berichteten. Einige Dutzend
       galten noch als vermisst. Die Erdstöße erreichten die Stärke 6,4 und
       überraschten die Menschen am frühen Morgen um kurz vor vier Uhr Ortszeit im
       Schlaf.
       
       In der Zwei-Millionen-Metropole Tainan blieben die meist kleineren Häuser
       unbeschädigt, doch wurden mehrere höhere Häuser schwer beschädigt oder
       stürzten ein. Ein 16-stöckiges Wohngebäude kippte komplett auf die Seite.
       Die Behörden wollen untersuchen, ob es Probleme in der Baustruktur gab.
       
       In dem Hochhaus waren 256 Menschen behördlich gemeldet. Fünf der Toten
       wurden dort gefunden, wie die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA
       berichtete. Unter den Toten ist ein weiblicher Säugling, eine 40-jährige
       Frau und ein gleichaltriger Mann. Über 120 Menschen waren bis zum Morgen
       lebend aus dem Haus geborgen worden.
       
       Eine großangelegte Bergungsaktion ist angelaufen. Feuerwehr und
       Rettungskräfte waren zum Teil mit schwerem Gerät im Einsatz, um
       Verschütteten zu helfen. Es gab auch Unterbrechungen der Strom- und
       Wasserversorgung in der dicht besiedelten Gegend. Allein in südlich von
       Tainan gelegenen Stadt Kaohsiung leben 2,8 Millionen Menschen. Das
       Epizentrum des Erdbebens lag in Meinong nahe der Hafenstadt Kaohsiung.
       
       Die Erdstöße geschahen nur einen Tag vor dem traditionellen chinesischen
       Neujahrsfest, das von Sonntag auf Montag beginnt. Sie weckten schlimme
       Erinnerungen an das Beben von 1999, als 2400 Menschen ums Leben kamen.
       Damals wurde eine Stärke von 7,3 erreicht.
       
       Die Hochgeschwindigkeitsbahn wurde im Süden streckenweise gestoppt, um die
       Schienen auf Schäden zu untersuchen. Die Betreiber der Bahn rieten vorerst
       von Fahrten in den Süden ab, was die Reisewelle über die Ferientage zum
       größten chinesischen Familienfest behindern dürfte. Die normale Eisenbahn
       lief aber weiter, wenn auch mit verlangsamter Fahrt.
       
       6 Feb 2016
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Taiwan
 (DIR) Taiwan
 (DIR) Erdbeben
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Äußerung von Präsidentin Tsai: Taiwan entschuldigt sich bei Indigenen
       
       Erstmals hat sich ein Staatsoberhaupt bei den Ureinwohnern Taiwans
       entschuldigt. In den letzten 400 Jahren kolonialisierte China die Insel.
       
 (DIR) Zwei Tage nach Erdbeben in Taiwan: Überlebende in den Trümmern
       
       37 Menschen starben bei der Naturkatastrophe. 48 Stunden nach dem Beben
       fanden die Rettungskräfte zwei Überlebende in einem eingestürzten Hochhaus.
       
 (DIR) Erdbeben auf den Philippinen: Angst vor einem Tsunami
       
       Ein Erdbeben der Stärke 7,6 hat die Philippinen erschüttert. Aus Angst vor
       einem Tsunami haben die Behörden die Küstenbewohner zur Flucht
       aufgefordert.