# taz.de -- Fußballbundesliga Hoffenheim in Berlin: Schneechaos und ein Eigentor
       
       > Für Trainer Stevens und die TSG Hoffenheim kommt es am 13.
       > Bundesliga-Spieltag ganz dick. Hertha trotzt den schwierigen Bedingungen
       > und mischt weiter oben mit.
       
 (IMG) Bild: Der Ball war drin, sagte das Hawk-Eye
       
       Berlin dpa | Beim Eigentor von Eugen Polanski half auch das Hawk-Eye nicht:
       Bei seiner Rückkehr nach Berlin konnte Huub Stevens den weiteren Absturz
       von Hoffenheim 1899 nicht aufhalten. In seinem dritten Spiel als TSG-Coach
       setzte es mit einem 0:1 (0:1) bei Hertha BSC nicht nur die erste
       Niederlage, die Kraichgauer stehen nach dem 13. Spieltag der
       Fußball-Bundesliga mit weiter acht Punkten nun sogar als
       Tabellen-Schlusslicht da. Hertha dagegen setzte seine Überraschungssaison
       mit dem siebenten Heimsieg fort und mischt mit 23 Punkten als Vierter
       weiter in der Spitzengruppe mit.
       
       Hoffenheim wartet nun schon seit sechs Spielen auf einen Sieg und seit vier
       Partien auf ein eigenes Tor. In Berlin kam auch noch Pech dazu: Polanski
       bugsierte den Ball per Kopf ins eigene Tor (30. Minute). Schiedsrichter
       Guido Winkmann aus Kerken bemühte die Hawk-eye-Tortechnik, die klar Tor
       signalisierte.
       
       Nach 13 Minuten kam vor 37.045 frierenden Fans erstmals Farbe ins Spiel.
       Der Referee ließ den weißen Spielball gegen einen orangen eintauschen.
       Hertha hatte die leuchtenden Spielgeräte vorsorglich bereitgelegt.
       Pünktlich mit dem Anstoß überzog der erste Wintereinbruch Berlin: Dichtes
       Schneegestöber verwandelte den grünen Rasen des Olympiastadions in eine
       weiße Rutschfläche.
       
       Erster Leidtragender war Kalou, der zuletzt mit einem Dreierpack Herthas
       3:1 in Hannover gesichert hatte. Nach einer Eingabe des agilen Japaners
       Genki Haraguchi rutschte der Ivorer beim Schuss aus, der Ball ging aus
       guter Position weit am Hoffenheimer Gehäuse vorbei (17.). 13 Minuten später
       wurden die Berliner, die weiter ohne ein Dutzend verletzter Spieler
       auskommen müssen, für ihren größeren Aufwand und Einsatz belohnt. Eine
       Eingabe von Marvin Plattenhardt flog von Polanskis Kopf hinter die
       Torlinie.
       
       ## Schwierige Bodenverhältnisse
       
       Die Gastgeber, die in der laufenden Saison erst ein Heimspiel verloren,
       nahmen die schwierigen Bedingungen besser an. Trotz der Bodenverhältnisse
       versuchte es das Dardai-Team auch mit spielerischen Mitteln. Kalou fehlten
       im Schneechaos zweimal nur wenige Zentimeter. Und auch Tolga Cireci
       verpasste einen Kopfball in bester Position nur ganz knapp (42.).
       
       Die Hoffenheimer dagegen brachten zunächst nicht mehr als zwei
       Schussversuche zustande, die keine echte Torgefahr brachten. Nach der Pause
       zeigten die Gäste, bei denen Kevin Kuranyi erst in den letzten fünf Minuten
       zum Zuge kam, mehr Initiative. Zählbares kam nicht mehr heraus.
       Nationalspieler Kevin Volland vergab die Ausgleichschance, als er den Ball
       aus zehn Metern über das Berliner Tor schoss (76.). Ein Kopfball von
       Eduardo Vargas ging knapp am Pfosten vorbei (82.).
       
       Auch in Berlin waren die Sicherheitsvorkehrungen nach dem Terrorakt von
       Paris und dem abgesagten Länderspiel in Hannover verstärkt worden. Die
       Maßnahmen waren aber nur dezent spürbar. „Es ist ein besonderer Spieltag“,
       erklärte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer. „Ein Spieltag, an dem wir alle
       Mitgefühl und Trauer, aber auch Mut, Kraft und Zuversicht zeigen wollen und
       werden.“
       
       22 Nov 2015
       
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