# taz.de -- Muckefuck & Gözleme
       
       > Genuss Wir sind, was wir essen – ein neues Buch widmet sich den
       > kulinarischen Texten aus der taz
       
       Von Eva Berger
       
       Nach den „Leibesübungen“ nun also die Leibspeisen: „Geschmackssache. Vom
       Genießen, Herstellen und Bewahren des Essens“ ist der zweite Band einer
       Edition, in der die besten taz-Texte zu einem Thema mit den besten
       Gestaltungsideen von Studierenden einschlägiger Hochschulen zu einem
       schönen Buch verbunden werden. Ein Buch, das vom Essen handelt. Was wir
       essen, wie wir essen, warum wir etwas gerne essen oder nicht. Woher unser
       Essen kommt, wie es gemacht wird, wie es früher gemacht wurde. Denn oft
       vermissen wir etwas beim Essen: die Zeit, es zu genießen, in Ruhe zu
       kochen, die Qualität der Lebensmittel selbst. Essen hat mit Gewohnheit,
       Tradition und Handwerk zu tun. Doch die Lebensmittelproduktion heute ist
       industriell und hochtechnisiert, Gewerke wie Müller oder Bäcker kämpfen ums
       Überleben, befinden sich im Umbruch. Sie müssen sich anpassen, suchen neue
       Wege.
       
       Zur Geschmacksbildung hat die taz in den vergangenen Jahren in vielerlei
       Hinsicht beigetragen: selten gewordene Gewerke besucht, alte Rezepte
       hervorgekramt, Spezialisten der Kulinarik interviewt. Es gab die Rubrik
       „Satt & seelig“, es gab „Genuß“-Seiten und die Reportagereihe
       „Geschmackssache“, die dem Buch den Titel gab. Bis heute erscheinen in der
       taz Interviews und Kolumnen, die sich mit dem Thema Essen befassen. Und
       natürlich Rezepte – selbst für Muckefuck oder Gözleme. Eine Auswahl der
       schönsten Texte findet sich nun in diesem Buch – federführend koordiniert
       und herausgegeben von der taz-Archivarin Brigitte Marquardt. Zu den
       AutorInnen zählen unter Anderen Barbara Bollwahn, Steffen Grimberg, Sabine
       Seifert, Kirsten Reinhardt und Till Ehrlich.
       
       Es handelt sich um ein besonderes Projekt, welches in Zusammenarbeit mit
       Studierenden der Kunsthochschule Berlin-Weißensee entstand. Die
       Illustrationen von Ilya Lorenz Barret, Katja Gendikova, Larissa Hoff,
       Nozomi Horibe, Konstantin Potapov, Daria Rüttimann und Rie Yamada führen
       durch das Buch. Simone Schöler als Dozentin ist für die visuelle Konzeption
       und Gestaltung des Buchs verantwortlich, das zudem in einem selten
       gewordenen Verfahren gebunden ist – in der offenen Fadenheftung Schweizer
       Broschur. Diese handwerkliche Bindung vereinfacht das Blättern und ist sehr
       haltbar – ideal für lange Lesestunden oder zum Nachkochen der Rezepte im
       Buch. Denn die „Verrückte Klarapfelsuppe“ muss man einfach zu Hause
       probiert haben. Mahlzeit.
       
       Brigitte Marquardt (Hrsg.): „Geschmackssache. Vom Genießen, Herstellen und
       Bewahren des Essens“. taz Verlag, Berlin 2015, 190 Seiten, Schweizer
       Broschur, 16,90 Euro
       
       14 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eva Berger
       
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