# taz.de -- Bundeswehreinsatz in Mali: Von der Leyen will Soldaten im Norden
       
       > Vom relativ sicheren Süden in den gefährlichen Norden: Die
       > Verteidigungsministerin will den Bundeswehreinsatz in Mali ausweiten und
       > die Blauhelmmission unterstützen.
       
 (IMG) Bild: Bisher nimmt die Bundeswehr an einer EU-Ausbildungsmission im Süden Malis teil.
       
       BERLIN dpa | Die Bundeswehr wird laut Verteidigungsministerin Ursula von
       der Leyen (CDU) ihren Einsatz in Mali auf den von Islamisten terrorisierten
       Norden des Landes ausweiten. Dringend benötigt würden „Einsatzkräfte, die
       aufklären, wo sich in diesem riesengroßen Land Terrorgruppen und Milizen
       bewegen“, sagte die CDU-Politikerin der Bild am Sonntag. „Aktuell
       übernehmen die Niederlande diese Arbeit. Da kann die Bundeswehr mit ihren
       hohen Aufklärungsfähigkeiten ab Frühjahr 2016 entlasten.“
       
       Wie viele Soldaten dafür zusätzlich in das westafrikanische Land geschickt
       werden müssten, wollte die Ministerin noch nicht sagen. Erst stehe eine
       weitere Erkundungsmission an, zudem würden Gespräche mit den
       niederländischen Kräften vor Ort und den Vereinten Nationen geführt.
       
       Die UN schützen das Friedensabkommen in dem westafrikanischen Land mit
       einer eigenen Mission namens Minusma. Dazu wolle die Bundeswehr ihren
       Beitrag leisten, sagte von der Leyen. Sie fügte an: „Das Friedensabkommen
       gibt Hoffnung, aber die Region um (die nordmalische Stadt) Gao ist
       gefährlich. Klar ist: Unsere Soldaten müssen sich schützen können und
       brauchen deshalb ein robustes Mandat.“
       
       Mali sei zudem eine wichtige „Drehscheibe für die Flüchtlingsrouten“, sagte
       die Ministerin. „Deshalb ist es so wichtig, dass Mali dauerhaft befriedet
       wird und Schlepper nicht weiter ihre üblen Geschäfte machen.“ Terror
       vertreibe die Menschen aus ihrer Heimat, „deshalb müssen wir, wenn wir die
       Fluchtursachen bekämpfen wollen, bereit sein, dem Terror ins Auge zu sehen.
       Dann können die Menschen in ihrer Heimat bleiben.“
       
       ## Deutlich gefährlicher
       
       Bisher nimmt die Bundeswehr mit 200 Soldaten an einer EU-Ausbildungsmission
       im relativ sicheren Süden des Landes teil. An Minusma sind derzeit nur neun
       deutsche Soldaten im Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako beteiligt.
       
       Der Einsatz der Blauhelmsoldaten im Norden Malis ist deutlich gefährlicher
       als die Ausbildungsmission im Süden. Bis zum 30. Juni wurden dort 56
       Blauhelmsoldaten getötet. Das Wüstengebiet war im Zuge eines Putsches 2012
       ins Chaos gestürzt. Islamisten und Tuareg-Rebellen rissen dort die Macht an
       sich. Erst durch ein Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im
       Januar 2013 konnte das Gebiet wieder weitgehend befreit werden.
       
       Die Bundeswehr hatte bereits im September ein Erkundungsteam nach Mali
       geschickt, um eine Unterstützung der niederländischen Streitkräfte in Gao
       zu prüfen. Die Stadt am Niger war 2012 von den Rebellen zur Hauptstadt des
       von ihnen ausgerufenen Staates Azawad erklärt worden, wurde dann aber von
       französischen und malischen Streitkräften zurückerobert.
       
       18 Oct 2015
       
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