# taz.de -- Djokovic gewinnt US-Open: Mit dem ersten Matchball
       
       > Novak Djokovic hat Roger Federer erneut in einem großen Endspiel
       > geschlagen und holt Grand-Slam-Titel Nummer zehn. Der Schweizer ließ zu
       > viele Chancen aus.
       
 (IMG) Bild: The winner takes it all – inklusive Kameraaufmerksamkeit.
       
       New York dpa | Novak Djokovic hat auch das US-Open-Finale der
       Tennis-Großmeister gegen Roger Federer für sich entschieden und zum zweiten
       Mal nach 2011 in New York triumphiert. Der wesentlich effektivere
       Weltranglisten-Erste siegte am Sonntag (Ortszeit) verdient 6:4, 5:7, 6:4,
       6:4 gegen Federer. Djokovic verwehrte dem Schweizer damit dessen sechsten
       Triumph in Flushing Meadows und eine gelungene Revanche für das verlorene
       Wimbledon-Finale.
       
       „Roger kitzelt immer das Beste aus einem heraus. Das war von meiner Seite
       auch nötig, um diese Trophäe zu holen“, sagte Djokovic und beschrieb nach
       bangen Momenten am Ende der Partie sein Gefühl beim Matchball: „Es war eine
       riesen Erleichterung, als ich den Vorhand-Return ins Aus gehen sah.“
       
       Für Djokovic ist es der insgesamt zehnte Grand-Slam-Erfolg und der dritte
       in diesem Jahr, dafür erhielt der 28-jährige Serbe ein Preisgeld von 3,3
       Millionen Dollar. Der Schützling von Boris Becker hatte auch schon die
       Australian Open gewonnen und nur das Finale der French Open verloren.
       
       Der 34-jährige Federer verpasste trotz zahlreicher Chancen bis zum Schluss
       seinen 18. Grand-Slam-Titel. Er nutzte nur vier von 23 Breakbällen,
       Djokovic dagegen sechs von 13. „Es war ein großes Match. Es ist eine gute
       Rivalität – vielleicht nicht heute Abend“, sagte Federer bei der
       Siegerehrung. „Mein Spiel geht in die richtige Richtung. Das klingt
       komisch, wenn man nach fünf Titeln gerade ein Finale verloren hat. Wir
       sehen uns im nächsten Jahr wieder, Leute.“
       
       ## Ungewöhnlich nervös
       
       Die Partie begann wegen Regens mit fast dreistündiger Verspätung. Federer
       nahm das vor dem Match unter Flutlicht zwar gelassen, wirkte wie Djokovic
       indes ungewöhnlich nervös, obwohl ihn die große Mehrheit der fast 24.000
       Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium lautstark unterstützte. Erst nach sieben
       Minuten und drei Breakbällen brachte Federer zum Auftakt sein
       Aufschlagsspiel durch und verlor dann das nächste. Nachdem Djokovic böse
       wegrutschte und Schürfwunden an Knie und Ellenbogen davontrug, gab auch er
       seinen Aufschlag zum 2:2 ab.
       
       Doch insgesamt begann die Nummer eins besser, vergab beim 5:3 den ersten
       Satzball und machte es danach mit eigenem Service besser. Federer hatte bis
       dahin im gesamten Turnier nur zweimal gegen Philipp Kohlschreiber seinen
       Aufschlag nicht durchgebracht, im Endspiel passierte es ihm im ersten Satz
       gleich zweimal. Es war zudem seit Wimbledon sein erster Satzverlust nach 28
       gewonnenen Durchgängen.
       
       Erst danach wurde Federer wie angekündigt offensiver und versuchte, die
       Punkte kurz zu halten, weil Djokovic bei längeren Ballwechseln Vorteile
       hatte. Damit stiegen Niveau und Spannung im 42. Duell der beiden. Bei einer
       5:4-Führung konnte der Eidgenosse zwei Satzbälle nicht nutzen, wenig später
       verwertete er dann die vierte Chance.
       
       Mit wechselndem Erfolg streute er in seinem ersten US-Open-Finale seit 2009
       den viel diskutierten Halbvolley-Return fast von der Aufschlaglinie ein.
       Nach Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten und Breaks zum 2:2 ließ Federer
       zwei Chancen zum 5:3 aus und wurde bestraft. Djokovic schlug in seinem
       sechsten Endspiel im Stadtbezirk Queens dank starker Defensive und Druck
       von der Grundlinie beim 5:4 zur 2:1-Satzführung auf. Erneut ließ Federer
       zwei Chancen zum Break ungenutzt, das nutzte die Nummer eins der Welt.
       
       In seinem 27. Grand-Slam-Finale verlor der Schweizer Altmeister nach
       weiteren leichten Fehlern im vierten Satz gleich wieder seinen Aufschlag.
       Djokovic überstand in seinem 18. großen Endspiel nach der 5:2-Führung noch
       späte Aufholjagd und drei Breakbälle zum 5:5. Ihm reichte nach 3:20 Stunden
       ein Matchball zum 21. Sieg über Federer.
       
       14 Sep 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Tennis
 (DIR) US Open
 (DIR) Roger Federer
 (DIR) Novak Djokovic
 (DIR) Tennis
 (DIR) Tennis
 (DIR) Novak Djokovic
 (DIR) Tennis
 (DIR) Tennis
 (DIR) US Open
 (DIR) Tennis
 (DIR) Tennis
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Grand-Slam-Sieger Roger Federer: Der Sehnsuchtsspeicher ist voll
       
       Nach dem Triumph von Melbourne lässt sich Tennisstar Federer von aller Welt
       feiern. Es ist eine fast schon zu kitschige Comeback-Geschichte.
       
 (DIR) Tennisturnier in Flushing Meadows: Hoffen auf die nächste Generation
       
       In Flushing Meadows, New York, steht das letzte Grand-Slam-Turnier der
       Tennissaison an. Altstar John McEnroe spricht von einer Zeitenwende.
       
 (DIR) Tennisspieler Novak Djokovic: Souverän und mehr
       
       Novak Djokovic holt nach seinem Sieg bei den French Open zum großen Schlag
       aus. Er möchte in den Orbit historischer Racketschwinger.
       
 (DIR) Serbischer Tennisstar siegt in Melbourne: Djokovic nicht zu stoppen
       
       Gegen den Weltranglisten-Zweiten Andy Murray gewann der derzeit beste
       Tennisspieler der Welt, Novak Djokovic, im Finale von Melbourne klar in
       drei Sätzen.
       
 (DIR) Damen-Finale der US-Open: Pennetta gewinnt – und geht
       
       Flavia Pennetta gewinnt im Außenseiterduell gegen Roberta Vinci ihren
       ersten Grand-Slam-Titel. Danach verkündet die 33-Jährige ihren Abschied vom
       Sport.
       
 (DIR) Viertelfinale US-Open: „Gegen die beste Freundin gespielt“
       
       Beim 27. Duell der Williams-Schwestern setzte sich Serena bei den US Open
       gegen Venus durch. Bei den Männern ist der Titelverteidiger weiterhin
       dabei.
       
 (DIR) Roger Federer bei den US Open: Beste Aussichten
       
       Roger Federer will endlich wieder einmal über das Halbfinale hinauskommen.
       Der 34-jährige Schweizer überzeugt mit innovativem Spiel.
       
 (DIR) Wimbledon-Finale: Der dritte Sieg für Djokovic
       
       Der Serbe Novak Djokovic gewinnt zum dritten Mal das prestigeträchtige
       Wimbledon-Tunier. Damit holt er seinen Trainer Boris Becker ein.