# taz.de -- Konflikt zwischen Türkei und Kurden: PKK fordert internationalen Vermittler
       
       > Für die kurdischen Rebellen kommt ein Waffenstillstand mit der Türkei nur
       > in Frage, wenn er von einer dritten Instanz kontrolliert wird. Etwa von
       > den USA.
       
 (IMG) Bild: Cemil Bayik, die Nr. 2 der PKK, könnte sich die USA als Vermittler vorstellen.
       
       BERLIN afp Im Konflikt mit der Türkei hat die Arbeiterpartei Kurdistans
       (PKK) den Einsatz internationaler Vermittler gefordert. Die USA könnten
       diese Rolle übernehmen, [1][sagte das führende PKK-Mitglied Cemil Bayik der
       Welt am Sonntag]. Es bestünden Kontakte zur US-Regierung, auch wenn
       Washington dies aus Rücksicht auf die Türkei bestreiten würde. Der
       Co-Vorsitzende der PKK-Dachorganisation Union der Gemeinschaften Kurdistans
       (KCK) stellte auch Bedingungen für einen Waffenstillstand.
       
       „Einen einseitigen Waffenstillstand wird es nicht mehr geben“, betonte
       Bayik. Auch die Türkei müsse offiziell einen Waffenstillstand verkünden,
       dessen Einhaltung „eine unabhängige Kommission“ überwachen müsse. Dann
       könnten Verhandlungen stattfinden, bei denen der inhaftierte PKK-Chef
       Abdullah Öcalan als Verhandlungsführer der kurdischen Seite anerkannt
       werden müsste. Eine „dritte Partei als Vermittler“ müsste dann
       sicherstellen, „dass die Türkei nicht plötzlich alles wieder bestreitet“.
       
       Für den Bruch des Waffenstillstands machte Bayik die Türkei verantwortlich.
       Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe eine „Politik der
       Spannung“ verfolgt, um die Wahl zu gewinnen. Mit den Militärangriffen gegen
       die PKK versuche Erdogan, die prokurdische Partei HDP zu diskreditieren,
       die bei der Wahl Anfang Juni erstmals ins Parlament eingezogen war, was
       Erdogans islamisch-konservativer AKP die absolute Mehrheit gekostet hatte.
       
       Laut Bayik ist die PKK durch die Luftangriffe auf ihre Stellungen im
       Nordirak und im Südosten der Türkei nicht geschwächt. Allerdings werde der
       Kampf der PKK dadurch beeinträchtigt. Dies betreffe auch ihren Kampf gegen
       die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Wenn die Türkei weiter
       „gegen das Volk“ vorgehe, werde die PKK „der Guerilla befehlen, in die
       Städte zu gehen“, warnte Bayik.
       
       Die türkische Regierung hatte ihre Militärangriffe auf PKK-Stellungen mit
       Anschlägen der kurdischen Rebellen gegen Sicherheitskräfte begründet. Mit
       solchen Anschlägen hatte die PKK wiederum auf einen Selbstmordanschlag auf
       ein prokurdisches Treffen im Grenzort Suruc reagiert, bei dem im Juli 33
       Menschen getötet worden waren. Seither eskaliert die Gewalt, indes die
       Türkei nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche in Ankara auf Neuwahlen
       im Herbst zusteuert.
       
       23 Aug 2015
       
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 (DIR) [1] http://www.welt.de/politik/ausland/article145529312/Ja-es-gab-interne-Hinrichtungen.html
       
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