# taz.de -- Ausnahmezustand in Ferguson: Proteste auf der Straße
       
       > Ferguson kommt nicht zur Ruhe: Auch in der Nacht zu Dienstag gab es
       > wieder Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei.
       
 (IMG) Bild: Zahlreiche Demonstranten und Demonstrantinnen wurden verhaftet
       
       Ferguson rtr | Auch nach der Verhängung des Ausnahmezustands kommt die
       US-Kleinstadt Ferguson nicht zur Ruhe. In der Nacht zum Dienstag gab es
       erneut Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten. Rund 200
       Menschen gingen nach dem Jahrestag der tödlichen Schüsse eines weißen
       Polizisten auf einen jungen Schwarzen erneut auf die Straße und skandierte
       Parolen gegen die Polizei. Einige warfen Steine oder Flaschen auf Beamte,
       die mit Schutzschilden versuchten, die Menge auseinanderzudrängen.
       
       Nach Angaben der Polizei wurden 23 Demonstranten festgenommen. Am frühen
       Morgen war es wieder weitgehend ruhig in der Stadt. Anders als vor einem
       Jahr wurde nach Polizeiangaben niemand bei den Zusammenstößen verletzt,
       noch wurden Geschäfte geplündert.
       
       Die Behörden hatten am Montag für den Vorort von St. Louis und die Umgebung
       den Ausnahmezustand verhängt, nachdem ein Mann am Vorabend bei einem
       Schusswechsel mit der Polizei schwer verletzt worden war. Zahlreiche
       Menschen hatten der Ereignisse vor einem Jahr zunächst friedlich bei einem
       Schweigemarsch gedacht. Mit Einbruch der Dunkelheit schlugen die
       Gedenkveranstaltungen aber in Gewalt um.
       
       Die Ausschreitungen konzentrierten sich erneut auf dieselbe Gegend, die
       auch vor einem Jahr im Zentrum der Proteste stand. Nach der Tötung des
       schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizisten war es in vielen
       US-Städten zu Krawallen gekommen.
       
       ## „Hüter der Eides“
       
       Für Unruhe sorgten am Dienstag früh in Ferguson vier weiße Zivilisten, die
       schwer bewaffnet durch die Straßen zogen. Die Männer erklärten sie seien
       zum Schutz von Journalisten des konservativen Internetportals
       „Infowars.com“ abgestellt. Sie gaben an, zu einer Gruppe namens „Hüter des
       Eides“ zu gehören, die sich selbst als Zusammenschluss von ehemaligen
       Soldaten und Polizisten zum Schutz der Verfassung bezeichnet.
       
       Polizeichef Jon Balmer verurteilte das Auftauchen der Männer als unnötig
       und unruhestiftend. Polizei und Staatsanwaltschaft würden prüfen, ob die
       Männer gegen Gesetze verstoßen hätten, sagte er.
       
       11 Aug 2015
       
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