# taz.de -- Lageso in Berlin: Helfer stellen Ultimatum
       
       > Die Initiative „Moabit hilft“ kritisiert mangelnde Unterstützung bei der
       > Koordination der ehrenamtlichen Hilfe an der überforderten Aufnahmestelle
       > für Asylbewerber.
       
 (IMG) Bild: Die Verteilung der Spenden übernehmen am Lageso freiwillige HelferInnen.
       
       Ein „wahnsinniges zivilgesellschaftliches Engagement“ gebe es angesichts
       der aktuellen Situation an der überforderten Zentralen Aufnahmestelle für
       Asylbewerber des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) in Moabit,
       hatte Sozialsenator Mario Czaja (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung der
       Senatspläne zur Flüchtlingsversorgung in der Stadt gelobt. Dieses müsse
       aber auch koordiniert werden, so der Senator weiter.
       
       Für Diana Henniges klingt das wie Hohn: „Wir bemühen uns hier seit Tagen um
       die Koordination, ohne dafür die geringste Hilfe zu erhalten“, sagt die
       36-Jährige, die sich beim Verein „Moabit hilft“ engagiert. Von dem neuen
       verwaltungsübergreifenden Koordinierungsstab, der am Dienstag unter
       Federführung der Sozialverwaltung seine Arbeit aufnahm, habe sie aus den
       Medien erfahren. „Bisher hatten wir höchstens mit einzelnen
       Verwaltungsmitarbeitern zu tun, aus der Politik hat bis jetzt niemand
       Kontakt zu uns aufgenommen“, so Henniges am Mittwoch.
       
       ## Frist bis Freitag
       
       Seit letzter Woche koordiniert die Initiative „Moabit hilft“ die
       zivilgesellschaftliche Hilfe am Lageso: Gemeinsam mit anderen Freiwilligen
       sortieren sie Spenden und verteilen diese unter den oft tagelang wartenden
       Flüchtlingen, organisieren das Müllsammeln und die Kinderbetreuung. „Die
       Spendenbereitschaft ist groß, aber die Lage hier hat sich keineswegs
       entspannt“, sagt Henniges.
       
       Die HelferInnen fühlen sich nicht nur alleingelassen, sondern sogar in
       ihrer Arbeit behindert: „Wir müssen jeden Tag 9 Euro Parkgebühr pro Auto
       bezahlen und morgens darum betteln, dass uns die Räume aufgeschlossen
       werden, in denen wir die Spenden lagern“, sagt Henniges. Die Initiative
       habe sich jetzt an die Behörde gewandt und gefordert, dass ihr die
       ehrenamtliche Arbeit nicht erschwert werde – und dass „Moabit hilft“ eine
       andere Organisation zur Seite gestellt wird. „Wir werden nicht deren Arbeit
       übernehmen und uns dafür noch wie Störer behandeln lassen“, sagt Henniges
       und setzt ein Ultimatum: „Wenn sich bis Freitag nichts an den Bedingungen
       ändert, werden wir unsere Arbeit hier einstellen müssen.“
       
       12 Aug 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malene Gürgen
       
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