# taz.de -- Tarifeinigung bei der Post: Streik wird beendet
       
       > Nach vier für viele Kunden zermürbenden Streik-Wochen haben sich Post und
       > Verdi zusammengerauft. Kommen Sendungen bald wieder pünktlich?
       
 (IMG) Bild: Bald nicht mehr überfüllt: Briefkästen der Deutschen Post.
       
       Bad Neuenahr/Bonn dpa | Für Kunden der Deutschen Post hat das Warten auf
       verspätete Briefe und Pakete in der kommenden Woche voraussichtlich ein
       Ende. Nach vierwöchigem Dauerstreik gibt es einen Tarifabschluss bei dem
       Bonner Konzern. Das teilten die Post und die Gewerkschaft Verdi am
       Sonntagabend in Bad Neuenahr (Rheinland-Pfalz) mit. Der Streik soll in der
       Nacht von Montag auf Dienstag um 24.00 Uhr enden.
       
       Die rund 140.000 Post-Beschäftigten erhalten der Einigung zufolge zum 1.
       Oktober 2015 zunächst eine Einmalzahlung von 400 Euro. Anschließend
       bekommen sie zum 1. Oktober 2016 zwei Prozent und zum 1. Oktober 2017 dann
       noch einmal 1,7 Prozent mehr Geld.
       
       „Wir konnten ein Gesamtpaket vereinbaren, das unseren Mitarbeitern
       Sicherheit und Perspektive bietet sowie gleichzeitig künftiges Wachstum
       ermöglicht“, sagte Post-Personalchefin Melanie Kreis.
       Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nannte den Abschluss ein
       „umfassendes Sicherungspaket für die Beschäftigten“. Nach dem harten
       Tarifkonflikt sollten jetzt alle Kollegen bei der Post wieder aufeinander
       zugehen, riet Post-Vorstand Jürgen Gerdes.
       
       Die zum Jahresbeginn ausgegründeten Paketgesellschaften mit schlechterer
       Bezahlung werden nicht aufgelöst oder in den Post-Haustarifvertrag
       aufgenommen. Die Post verpflichtet sich aber, ihre aktuell im Unternehmen
       arbeitenden Paketzusteller beim Mutterkonzern zu behalten. Laut Verdi sind
       das rund 7.650 Menschen. Nur neu eingestellte Beschäftigte können damit in
       die ausgegründeten Gesellschaften kommen.
       
       Der Kündigungsschutz bei der Post wird zudem um vier Jahre bis Ende 2019
       verlängert. Eine Vergabe von Brief- oder kombinierter Brief- und
       Paketzustellung an Fremdfirmen ist bis Ende 2018 ausgeschlossen.
       
       ## Online-Händler beklagten sich
       
       Dem unbefristeten Streik war ein bereits seit Ostern schwelender heftiger
       Tarifkonflikt vorausgegangen. Beide Seiten hatten sich am Freitag dann
       wieder zusammengesetzt, um nach einer Lösung zu suchen. Am Samstag und
       Sonntag waren die Gespräche fortgesetzt worden.
       
       Der Ausstand sorgte zuletzt zunehmend für Beschwerden von Kunden. In
       manchen Städten blieben Briefe nach Schilderungen von Betroffenen
       wochenlang liegen. Klagen kamen vor allem von Online-Händlern.
       
       Verdi hatte eine Zunahme der bei den regionalen Paketgesellschaften
       arbeitenden Kollegen strikt angelehnt. Die Gewerkschaft forderte
       ursprünglich 5,5 Prozent mehr Geld und eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5
       auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich für die Postler.
       
       5 Jul 2015
       
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