# taz.de -- Kommentar Einigung im Tarifkonflikt: Teure Halsstarrigkeit der Bahn
       
       > Die Sturheit der Bahnmanager hat Millionen gekostet. Der Tarifstreit
       > hätte früher enden müssen. Aber die Ausdauer der GDL hat sich gelohnt.
       
 (IMG) Bild: Dieser Stillstand hätte den Bahnkunden erspart bleiben können.
       
       Der lange Atem der GDL hat sich gelohnt. Das jetzt zwischen der
       Lokführergewerkschaft und der Deutschen Bahn [1][ausgehandelte
       Tarifergebnis] zeigt, dass sich Arbeitskämpfe auch heute noch rentieren
       können.
       
       Mit ihrer Entschlossenheit haben die GDL-Mitglieder den Bahnvorstand zur
       Aufgabe seiner destruktiven Machtspiele gezwungen. Aus dem kostspieligen
       Versuch, die unbotmäßige Spartengewerkschaft kleinzukriegen, wurde ein
       ernsthaftes Ringen um einen fairen Kompromiss. Dass er letztlich gefunden
       werden konnte, verdankt sich den Schlichtern Bodo Ramelow und Matthias
       Platzeck.
       
       Mit Ausdauer und Nervenstärke hat es das rot-rote Duo geschafft, die
       Rationalität in das Verhältnis der Bahn mit der GDL wieder einkehren zu
       lassen. Die GDL hat ihr Hauptziel erreicht, Tarifverträge für alle ihre
       Mitglieder des Zugpersonals abzuschließen, also nicht nur für die
       Lokführer.
       
       Die Bahn muss demgegenüber auch künftig bei der Entlohnung ein und
       derselben Berufsgruppe nicht nach der Gewerkschaftszugehörigkeit
       unterscheiden. Bleibt die Gleichbehandlung weiterhin ihr Ziel, können sich
       auch die Mitglieder der mit der GDL konkurrierenden EVG freuen. Denn dann
       wird die Bahn auch ihnen eine Reduzierung der Arbeitszeit von 39 auf 38
       Stunden ab 2018 anbieten.
       
       Ein Jahr dauerte der Tarifkonflikt. Er hätte schon viel früher beendet
       werden können, ja müssen. Es spricht nicht für die Kompetenz des
       Bahnvorstands, dass es erst eines so harten Arbeitskampfes und dann der
       Überzeugungskraft von Ramelow und Platzeck bedurfte, um endlich zu einer
       konstruktiven Lösung bereit zu sein.
       
       Rund eine halbe Milliarde Euro hat den staatseigenen Konzern die
       Halsstarrigkeit seiner Topmanager gekostet. Den Bahnkunden hätten unzählige
       Streiktage erspart bleiben können.
       
       1 Jul 2015
       
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 (DIR) Pascal Beucker
       
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