# taz.de -- Bundesgartenschau: Buga an der Havel
       
       > Das Westhavelland freut sich. Zum dritten Mal bekommt Brandenburg eine
       > Gartenschau. Platzeck lange dagegen.
       
 (IMG) Bild: Dieses Jahr Gera, 2015 Westhavelland: Die Bundesgartenschau ist dann entlang der Havel in Brandenburg
       
       Brandenburg kann auch gewinnen. Zum dritten Mal nach 1995 (Cottbus) und
       2001 (Potsdam) kommt die Bundesgartenschau ins Land - genauer gesagt ins
       Westhavelland. 2015 wollen dort die Städte Brandenburg, Rathenow, Premnitz,
       das Amt Rhinow und das sachsen-anhaltische Havelberg die Havel zum
       verbindenden Element von Gärten und Landschaft machen. Einziger Bewerber
       war Karlsruhe im sonstigen Gewinnerland Baden-Württemberg.
       
       Einfach haben es die Brandenburger den Juroren der Deutschen
       Bundesgartenbaugesellschaft aber nicht gemacht. Bis zuletzt hatte
       Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Bewerbung abgelehnt.
       Begründung: Das 60 Millionen Euro teure Konzept, zu dem 18 Millionen
       Unterstützung aus Landesmitteln gehörten, sei nicht seriös gerechnet.
       CDU-Vize Sven Petke vermutete freilich Parteipolitik hinter der Blockade.
       Schließlich werden sowohl Brandenburg, Rathenow als auch Prenitz von
       CDU-Bürgermeistern regiert.
       
       Kurz vor einer Landtagssitzung Anfang des Monats, in der die CDU den
       Koalitionspartner auf Pro-Buga-Kurs bringen wollte, knickte Platzeck
       allerdings ein. Sanften Druck gab es auch von der SPD-Prominenz aus Berlin.
       Sowohl Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee als auch Außenminister Frank
       Walter Steinmeier haben die Buga-Bewerbung unterstützt. Steinmeier bewirbt
       sich in Brandenburg an der Havel 2009 um ein Bundestags-Direktmandat. Für
       die 16-köpfige Jury habe das aber keinen Ausschlag gegeben, hieß es gestern
       aus Köln, wo die Entscheidung am Nachmittag bekannt gegeben wurde.
       
       Überzeugt habe vielmehr das Konzept der fünf Städte, die sich eigens für
       die Buga zur "Havelregion" zusammengeschlossen haben. Auf repräsentative
       Neubauten will die Buga 2015 verzichten. Stattdessen soll die Blumenschau
       im frisch renovierten Paulikloster in Brandenburg gezeigt werden, in
       Rathenow wird das Gelände der Landesgartenschau 2006 genutzt. Gleichwohl
       sollen alle sechs Orte an einem Tag besuchbar sein, versicherte
       Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU). Dazu sollen auch
       Schiffe und Pendelbusse eingesetzt werden.
       
       Das dezentrale Konzept ist laut Tiemann auch eine bewusste Abkehr von den
       klassischen Stadtgartenschauen hin zur Ausstellung einer regionalen Kultur-
       und Naturlandschaft wie dieses Jahr in Gera und Ronneburg. Das hat nicht
       nur die CDU-Landtagsfraktion überzeugt. Auch die Linke sowie die Grünen,
       die 2009 wieder in den Landtag wollen, unterstützten die Bewerbung.
       
       Zumindest gestern herrschte eitel Freude im Gewinnerland. "Das ist ein Tag
       der Freude, des Feierns und Anerkennung für die Bewerber", sagte Matthias
       Platzeck. Für Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) wird die Buga die
       Entwicklung Westbrandenburgs "nachhaltig positiv prägen".
       
       15 Nov 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
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