# taz.de -- Empörung über CDU-Ministerkandidat: Ex-Redakteur von Rechtspostille wird Minister
       
       > Er soll Kultusminister werden und den Stiftungsrat der Gedenkstätte
       > Buchenwald übernehmen. Dabei hat der CDU-Mann Krause für die "Junge
       > Freiheit" gearbeitet.
       
 (IMG) Bild: Die "Junge Freiheit": Laut Ex-Redakteur Krause ein "anerkanntes Medium der Presselandschaft"
       
       BERLIN taz SPD, Zentralrat der Juden und die Gedenkstätte Buchenwald haben
       die geplante Berufung des CDU-Politikers Peter Krause zum Kultusminister
       von Thüringen missbilligt. "Das ist ein kurioses und dubioses Signal in die
       falsche Richtung", sagte der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann
       der taz. "Wir sind enttäuscht. Ausgerechnet das Amt des Kultusministers
       wird besetzt mit einer Person, die sich in der Grauzone bewegt."
       
       Krause hatte Ende der neunziger Jahre einige Monate als Redakteur der
       Rechtspostille "Junge Freiheit" gearbeitet. Am Donnerstag hatte er in einem
       Interview gesagt, die Zeitung habe eine Entwicklung "zu einem anerkannten
       Medium in der Presslandschaft" durchgemacht. Am Freitag fügte er an, die
       "Junge Freiheit" vertrete eine "politische Linie, die ich als CDU-Politiker
       nicht teile".
       
       Zentralratsvize Graumann sagte, der Kultusminister solle Vorbild für
       Jugendliche sein. Außerdem sei er direkter Ansprechpartner der jüdischen
       Gemeinden. "Das alles passt sehr schwer zusammen." In Thüringen gebe es ein
       Problem mit dem Rechtsradikalismus. Ministerpräsident Dieter Althaus habe
       angekündigt, dagegen zu kämpfen. "Die Kampfbereitschaft wird nicht
       glaubwürdiger durch diese Berufung."
       
       Der Kultusminister von Thüringen sitzt qua Amt dem Stiftungsrat der
       Gedenkstätte Buchenwald vor. Der Leiter der Gedenkstätte des ehemaligen
       Konzentrationslagers in Thüringen, Volkhard Knigge, sagte der taz: "Für die
       Glaubwürdigkeit der international anerkannten Stiftung ist es nicht
       förderlich, wenn der Stiftungsrat sich in Grauzonen zum rechten Rand
       bewegt."
       
       Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie verlangte von Regierungschef Althaus
       die geplante Berufung nicht zu vollziehen. "Althaus wäre gut beraten, jetzt
       Schadensbegrenzung zu betreiben und Peter Krause zurück zu ziehen", sagte
       er der taz. "Es wäre gut, wenn die Kanzlerin ein wachsames Auge darauf
       hätte, was hier passiert." Er habe die Sorge, dass Althaus am rechten Rand
       fischen wolle.
       
       25 Apr 2008
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) K. Schlieter
 (DIR) G. Loewisch
       
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