# taz.de -- Datenschutzskandal Telekom: Auch T-Mobile bespitzelte Aufsichtsräte
       
       > Nachdem erst am Wochenende bekannt geworden ist, dass die Telekom den
       > Klau von 17 Millionen Kundendaten nicht publik machte, soll sie nun auch
       > Aufsichtsräte überwacht haben.
       
 (IMG) Bild: Zum Gläsernen Kunden: Die Firmenzentrale der Telekom in Bonn.
       
       BONN/BERLIN dpa/ap/taz Als wären 17 Millionen geklaute Kundendaten nicht
       genug: Jetzt wird auch noch bekannt, dass die Telekom-Mobilfunksparte
       T-Mobile über Jahre hinweg detaillierte Telefonrechnungen ihrer
       Aufsichtsräte gesammelt hat. Er sei darüber informiert worden, dass im
       Aufsichtsratsbüro entsprechende Rechnungen gefunden worden seien, sagte
       T-Mobile-Aufsichtsrat Ado Wilhelm am Montag in Bonn und bestätigte damit
       einen Bericht des Handelsblattes. Wilhelm, der für die Arbeitnehmerseite im
       T-Mobile-Aufsichtsrat sitzt, kritisierte die Informationspolitik des
       Konzerns: "Grundsätzlich wird nur das zugegeben, was kurz darauf öffentlich
       wird." Er habe nun seine Anwälte beauftragt, sich der Sache anzunehmen.
       Wilhelm lässt sich dabei von der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta
       Däubler-Gmelin und dem früheren Innenminister Gerhart Baum vertreten. Erst
       am Samstag war bekannt geworden, dass 2006 die Datensätze von 17 Millionen
       Handykunden bei T-Mobile abhanden gekommen sind - und der Konzern damals
       die Öffentlichkeit nicht informiert hat. Zahlreiche Politiker hatten
       daraufhin ein besseren Datenschutz gefordert. Schleswig-Holsteins
       Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert kritisierte angesichts des nun
       bekannt gewordenen Skandals Versäumnisse bei Telekom und
       Staatsanwaltschaft. "Wenn nicht protokolliert worden ist, wer die Daten
       abgerufen hat bei solchen riesigen Mengen, dann ist da was falsch
       gelaufen", sagte er am Montag im ZDF. Das gelte aber auch für die
       Staatsanwaltschaft.
       
       Sowohl Telekom als auch Staatsanwaltschaft hätten wohl gehofft, dass "diese
       Informationen irgendwo versandet" seien. Die Annahme aber, dass das Problem
       sich von selber löse, sei eine Illusion, da einmal entwendete Daten sehr
       leicht kopiert werden könnten. "Auf CD-Rom können die auch rumgetragen
       werden, sie können ins Internet gestellt werden", erklärte Weichert:
       "Einfach zu hoffen, dass diese Daten nicht weiter im Umlauf sind, das ist
       schon ziemlich fahrlässig bis dilettantisch."
       
       6 Oct 2008
       
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