# taz.de -- Räumung vertagt: Berliner Hausprojekt darf bleiben - vorerst
       
       > Die Hausprojekt Brunnenstraße 183 soll frühestens Anfang September
       > geräumt werden.
       
 (IMG) Bild: Polizei vor dem Haus, Bewohner auf dem Dach: Die Brunnenstraße 183 am Dienstag kurz vor der Räumung
       
       Die Bewohner des linken Hausprojekts in der Brunnenstraße 183 kriegen einen
       weiteren Aufschub. Nach dem ausgefallenen Räumungstermin vor zehn Tagen
       wollen Polizei und Gerichtsvollzieher auch in den nächsten Monaten das Haus
       im Stadtteil Mitte verschonen. "Einen neuen Räumungstermin wird es nicht
       vor Anfang September geben", sagte die Pressereferentin der
       Justizverwaltung, Jana Lohse, der taz. Wie es aus Justizkreisen heißt,
       seien längere Urlaubsaufenthalte und fehlende Vertretungen die Ursachen für
       den mindestens zweimonatigen Aufschub.
       
       Alle bisherigen Versuche, den Streit zu lösen, sind bisher ohne Erfolg
       geblieben. Zuletzt scheiterte der Plan, dem Eigentümer Manfred Kronawitter
       ein Ersatzgrundstück in der Ackerstraße 28 zuzuweisen. Kronawitter hatte
       das Haus vor dreieinhalb Jahren gekauft und plant einen Umbau zum
       Mehrgenerationenhaus.
       
       Schon der erste vorgesehene Räumungstermin am 18. Juni war geplatzt. Nach
       Angaben der Polizei hätten sich die Beamten mit dem Gerichtsvollzieher auf
       eine Verschiebung verständigt. Als Grund nennt Polizeisprecher Thomas
       Goldack den "denkbar ungeeigneten" Zeitpunkt - zeitgleich liefen die linken
       "Aktionswochen" und die Vorbereitungen zur Tempelhofbesetzung. Laut Goldack
       liegt derzeit "kein neuer Räumungstermin" vor.
       
       Auch die Bewohner in dem sanierungsbedürftigen Altbau am U-Bahnhof
       Rosenthaler Platz haben sich auf eine Verschnaufpause eingestellt. Manuela
       Pieper, Sprecherin der Brunnenstraße, rechnet mit einer Räumung frühestens
       in fünf Wochen. Denn zum 31. Juli läuft der "Schutz" für Alfred Kulhanek
       aus. Die Anwälte der Brunnenstraße hatten für den ältesten Bewohner eine
       Verschiebung erwirkt. Mittlerweile habe der 81-Jährige eine neue Unterkunft
       in einem anderen Hausprojekt gefunden, die er zum 1. August beziehen könne.
       
       Nach eigenen Angaben hat sich die Anzahl der Bewohner der Brunnenstraße
       erhöht. So halten sich neben den 35 Bewohnern mehrere Unterstützer auf, die
       in das Gästezimmer des Hauses eingezogen sind. Außerdem hat sich ein
       Nachfolger für den "Umsonstladen" gefunden. Nachdem die Betreiber aus
       rechtlichen Gründen den Laden im Erdgeschoss verlassen haben, hat der
       "Giftladen" eröffnet. Laut Pieper verfolgt der neue Betreiber das gleiche
       Konzept wie sein Vorgänger.
       
       29 Jun 2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anne Siegmund
       
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